Tesla: Weltgrößter Akku in Australien eröffnet

Ein 129-MWh-Akku speichert in Südaustralien Strom aus Windrädern, um ihn zu Spitzenlastzeiten teurer verkaufen zu können. Tesla hat den Mega-Akku in nur gut zwei Monaten gebaut.

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Weiße Kästen

Der Akku steht etwa 230 Kilometer nördlich von Adelaide. Über eine bestehende 275-kV-Leitung speist er Strom ins australische Netz.  

(Bild: Hornsdale Power Reserve)

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In Südaustralien wurde am Freitag der größte Akku der Welt offiziell eröffnet. Die von Tesla gelieferte Anlage ist das Herzstück der Hornsdale Power Reserve und besteht aus hunderten PowerPack 2. Gemeinsam speichern sie bis zu 129 MWh und leisten bis zu 100 MW. Laut Nikkei Asian Review kommen die verbauten Zellen von Samsung SDI. Tesla gibt 15 Jahre Garantie.

Über eine bestehende 275-kV-Leitung (Symbolbild) kann der gespeicherte Strom ins australische Netz gespeist werden.

(Bild: Nicole Köhler (gemeinfrei))

Gespeist wird der Lithium-Ionen-Akku aus Windrädern der Hornsdale Wind Farm. Sie soll einst 99 Turbinen aufweisen. Der französische Betreiber Neoen kann nun einen Teil des unregelmäßig erzeugten Windstroms speichern. Bis zu 70 MW können über zehn Minuten ins australische Stromnetz eingespeist werden. Das ist für kurzfristige Spitzenlasten gedacht, wenn der Großhandelspreis besonders hoch ist. Weitere 30 MW können über drei Stunden abgegeben werden.

Das Projekt ist eine Kooperation von Neoen mit der Regierung Südaustraliens und Tesla. Gut die Hälfte des 2016 in Südaustralien erzeugten Stroms kam aus Windrädern und Solarzellen. Die Region ist für sehr hohe Strompreise und großflächige Stromausfälle bekannt. Im September 2016 erwischte es fast alle der 1,7 Millionen Einwohner. Manche hatten zwei Wochen lang keinen Strom.

Um trotz Windstrom besser auf Nachfrageschwankungen reagieren zu können, initiierte die Regierung des australischen Staates das Akku-Projekt. Tesla bekam den Zuschlag und baute den Akku in nur 63 Tagen ab Vertragsunterzeichnung. Den Preis verraten die Beteiligten nicht. Premierminister Jay Weatherill hat angegeben, dass die Subventionen aus dem Budget Südaustraliens den Rahmen eines Programms zur Förderung erneuerbarer Energien nicht sprengen werden. Dieser Topf ist mit 150 Millionen australischen Dollar (etwa 96 Millionen Euro) gefüllt. (ds)