Webframework: Symfony 4 wird schlanker und flexibler

Frisch erstellte Anwendungen sind wohl 70 Prozent kleiner als bisher. Außerdem soll sich das PHP-Framework einfacher einrichten und konfigurieren lassen. Parallel zur neuen Hauptversion ist mit Symfony 3.4 ein LTS-Release erschienen.

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Webframework: Symfony 4 wird schlanker und flexibler
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Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Wie geplant haben die Entwickler des PHP-Frameworks Symfony die Version 4.0 passend zum Release von PHP 7.2 herausgegeben. Parallel dazu ist mit Symfony 3.4 das erste LTS-Release (Long-term Support) seit Symfony 2.8 erschienen. Nach den ursprünglichen Plänen war bereits das im Mai veröffentlichte Symfony 3.3 als LTS-Variante vorgesehen, aber seit dem aktuellen Branch erhält nur mehr das letzte Release einer Hauptserie LTS, was im Fall von Symfony bedeutet, das es garantiert für drei Jahre Bugfixes und für vier Jahre kritische Security-Patches erhält.

Bei der Entwicklung von Symfony 4 standen weniger neue Features, sondern vor allem eine schlankere Grundstruktur und eine einfachere Installation und Konfiguration im Fokus. Laut dem Symfony-Blog ist eine frisch erstellte Symfony-4-App um 70 Prozent kleiner als eine aus der Vorgängerversion. Gleichzeitig haben die Macher die Performance optimiert und die Verzeichnisstruktur von Symfony-Projekten vereinfacht.

Mit der Hauptversion hat das Team auch das im Mai angekündigte Composer-Plug-in Symfony Flex veröffentlicht, das die Installation der Packages automatisiert. Es richtet sie ein und kümmert sich um die erste Konfiguration. Dazu dienen sogenannte Recipes, die sich aus jeweils einer manifest.json-Datei und potenziellen Ergänzungen in weiteren Dateien zusammensetzen. Auf GitHub findet sich ein Repository mit Rezepten und eine Dokumentation der einzelnen Befehle zur Konfiguration der Pakete.

Außerdem schicken die Macher das inzwischen in die Jahre gekommene SensioGeneratorBundle langsam in den Ruhestand und ersetzen es durch das SymfonyMakerBundle, das Standard-Codepassagen wie Befehle, Controller, Klassen, Event-Subscriber automatisch generiert. Das neue Tool setzt mindestens Symfony 3.4 voraus und benötigt Symfony Flex.

Weitere Neuerungen lassen sich dem Blogbeitrag entnehmen. Die vollständige Liste der Bugfixes und Features steht in den Release Notes. Zur Migration existierender Projekte sollten Entwickler zunächst auf Symfony 3.4 umsteigen und dort alle Deprecation-Warnungen beheben, bevor sie auf Symfony 4.0 wechseln.

Der Support für Symfony 4.0 läuft bis Juli 2018, der für Symfony 3.4 LTS bis November 2020.

(Bild: Symfony)

Symfony ist ein quelloffenes PHP-Framework, dessen Entwicklung im Zuge der Begeisterung für Ruby on Rails startete. Wie Letzteres setzt auch Symfony auf die MVC-Architektur (Model View Controller). Version 1.0 erschien Anfang 2007. Unter anderem bauen Drupal seit Version 8 und eZ Publish auf das Webframework. Die Software ist Open-Source unter MIT-Lizenz über die Download-Seite und auf GitHub verfügbar. (rme)