Optimierte JIRA-Dashboards für das Defect-Management

Ein gut konfiguriertes JIRA-Dashboard unterstützt den Defect-Manager dabei, sich einen schnellen Überblick über den Status von Tests zu verschaffen.

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Optimierte JIRA-Dashboards für das Defect-Management
Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Aksana Matulskaya
Inhaltsverzeichnis

Nicht jedes Projekt benötigt eine komplexe Lösung für das Defect-Management mit einer Anbindung diverser Tools und deren kostenpflichtigen Plug-ins. Um ein aussagekräftiges JIRA-Dashboard zu konfigurieren, braucht der Defect-Manager nicht mehr als eine Viertelstunde.

In der Softwareentwicklung existieren zahlreiche Vorgehensmodelle: vom Wasserfallmodell, über Scrum, Extreme Programming (XP) bis hin zu DevOps. Unabhängig vom ausgewählten Vorgehensmodell soll die Softwarequalität messbar bleiben. Oft stehen die für die Qualität verantwortlichen Personen vor der Frage, welches Defect-Management-Tool sie verwenden. Es gibt auf dem Markt zahlreiche Tools wie Inflectra Spira, Mantis Bug Tracker, Lean Testing, HP ALM und Atlassian JIRA. Alle Werkzeuge sind für die Nachverfolgung und das Verwalten von Defects in der Softwareentwicklung geeignet. Offen bleibt jedoch die Frage, welches Tool sich im jeweiligen Projekt am besten eignet.

Der Artikel widmet sich dem in vielen Unternehmen eingesetzten JIRA. Es bietet unter anderem die Möglichkeit, ein projektspezifisches Dashboard [1] zu erstellen. Die Tester und Defect-Manager können damit einen Blick in die bestehenden Aufgaben werfen, den Status eines Defects überprüfen und ändern sowie weitere individuelle Abfragen erstellen. Durch ein konfiguriertes Dashboard kann der Defect-Manager Zusammenhänge und Informationen in verschiedenen Ansichten darstellen. Die resultierende Zeitersparnis ist enorm.

Vorab stellen sich aber die meisten Defect-Manager zwei Fragen:

  1. Welche Testmetriken soll das Dashboard abbilden?
  2. Welche JIRA-Gadgets können am besten die Ergebnisse der gewählten Metriken darstellen?

Die zahlreichen JIRA-Gadgets decken den Bedarf fast jedes Defect-Managers ab. Allerdings erschwert die große Auswahl die richtige Entscheidung. Die Autorin möchte mit diesem Artikel ihre eigenen Erfahrungen mit der Qual der Wahl weitergeben und Ideen liefern, wie ein Defect-Manager das JIRA-Dashboard konfigurieren kann und den jeweiligen Bedarf von äußerst unterschiedlichen Projekten abdeckt.

Das erstellte Dashboard wird Antworten auf die folgenden Fragen liefern:

  • Wie viele Defects wurden gefunden, behoben, geschlossen oder wieder geöffnet?
  • Wie schwerwiegend sind die festgestellten Defects? Welche Priorität haben sie?
  • Wie schnell ließen sich die Defects beheben?
  • Wie viele Defects soll das Team nachtesten?
  • Wie sieht die Defect-Verteilung zwischen Arbeitspaketen aus?

Der folgende Abschnitt beschreibt zunächst die Grundlagen der Test-Metriken. Im Anschluss liegt der Fokus auf der Erstellung eines JIRA-Dashboards für ein Beispielprojekt mit dem Namen Edelweiss. Die Autorin stellt vier Gadgets und die dazugehörigen JQL-Abfragen (JIRA Query Language) dar, die sich aus ihrer Erfahrung in Softwareprojekten bewährt haben.

In der Softwareentwicklung liefern die Testmetriken quantitative Aussagen über die Produktqualität. Sie stellen eine Übersicht des aktuellen Projektstands und der Reife des Entwicklungs- und Testprozesses dar und helfen den Testprozess zu steuern, zu bewerten und zu optimieren. Unter Berücksichtigung des Risiko-Kosten-Nutzen-Verhältnisses helfen sie im weiteren Verlauf, die Entscheidung zu treffen, wann der richtige Zeitpunkt zum Beenden des Testprozesses ist. [2], [3].

Je nach Aspekt gibt es unterschiedliche Klassifizierungen der Testmetriken, wie folgende Beispiele zeigen:

  • Ergebnisorientierte Metriken (Result Metrics) liefern eine absolute Zahl bei der Messung. Ein Beispiel ist die Anzahl der erstellten Defects in einem bestimmten Zeitraum.
  • Prädiktive Metriken (Predictive Metrics) dienen zur frühzeitigen Warnung vor einem ungünstigen Ergebnis. Ein Beispiel ist das Verhältnis zwischen den erstellten und den behobenen Defects.

Der Testprozess ist naturgemäß abgeschlossen, sobald alle Defects behoben sind. Das Ziel ist es, dass die Anzahl der behobenen Defects wächst und die der neuen Defects schrumpft. Eine niedrige Behebungsrate im Vergleich zu den erstellten Defects sollte das Team aufmerksam machen.

Um ein vollständiges Bild zu erhalten, empfiehlt sich der Einsatz ergebnisorientierter und prädiktiver Test-Metriken.