Facebook startet Messenger für Kinder

Facebook hat eine kindgerechte Version seines Messengers veröffentlicht: Messenger Kids. Die Eltern kontrollieren, mit wem die Kinder chatten dürfen. Die werbefreie App gibt's zunächst aber nur in den USA.

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Facebook startet Messenger für Kinder
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Facebook hat von seinem Messenger eine spezielle Kinderversion vorgestellt: "Messenger Kids". Die App ist werbefrei und ermöglicht "sichere und spaßige" (Video-)Chats mit zuvor freigegebenen Kontakten. Facebook will die Informationen über die Kinder nicht für Werbezwecke nutzen, versichert das Unternehmen in einem Blog-Eintrag. Derzeit ist der Kinder-Messenger nur in den USA als Vorschauversion für iOS verfügbar. In den "nächsten Monaten" soll eine Android-Version folgen; ein Deutschlandstart ist nicht angekündigt.

Mit Messenger Kids können Kinder mit Oma und Opa chatten. Damit das mehr Spaß macht, gibt es T-Rex-Masken.

(Bild: Facebook)

Bevor die Kids loschatten können, müssen deren Eltern die App erst einrichten, wozu sie einen Facebook-Account brauchen. Da sich die App an 6- bis 12-jährige Kinder richtet, benötigen sie kein eigenes Facebook-Konto – das darf man erst ab 13 Jahren eröffnen. Die Eltern bestimmen Kontakte, mit denen die jungen Nutzer (Video-)Chats führen dürfen; weitere Kontakte geben die Eltern später über ihre Facebook-App frei. Damit die Gespräche mehr Spaß machen, gibt es zahlreiche 3D-Masken und kindgerechte GIFs. Die jungen Nutzer dürfen außerdem Fotos, Videos und Textbotschaft versenden. Die Nachrichten kann auch der reguläre Messenger empfangen.

Die App dürfte ein Versuch von Facebook sein, eine sehr junge Zielgruppe an das Produkt heranzuführen. Doch sollen 6-Jährige überhaupt schon mit dem Smartphone herumzuspielen? In einem Blog-Eintrag argumentiert Facebooks Public-Policy-Leiterin Antigone Davis, dass heutzutage viele Kinder in den USA bereits Apps nutzen, die eigentlich für ältere Nutzer gedacht sind. Zwei Drittel der Kinder in den USA nutzen eigene Smartphones und Tablets, um zu zocken, zu chatten und Videos zu schauen.

Am Ende müssten die Eltern entscheiden, wie sie es mit den digitalen Spielzeugen halten: Sie seien "letztendlich die besten Richter", schreibt Davis. Vielen Eltern seien dabei ausreichende Kontrollmöglichkeiten wichtig – genau die sollen sie in Messenger Kids vorfinden. Um die App zu bauen, hat Facebook "tausende Eltern" befragt und mehr als ein Dutzend Experten konsultiert, die sich mit Kindesentwicklung und Online-Sicherheit beschäftigen. Man habe zudem "anregende Gespräche" über die Kindererziehung im digitalen Zeitalter mit Organisationen wie National PTA und Blue Star Families geführt. (dbe)