Pokémon Go: Neue Monster, echtes Wetter

In Pokémon Go geht die Interaktion mit der Realität bald noch weiter: Das Wetter vor Ort hat Einfluss darauf, welche Pokémon der Trainer zu sehen bekommt und wie stark sie sind. 50 neue Pokémon gibt es noch in dieser Woche.

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Pokemon Go jetzt mit 50 neuen Monstern.

(Bild: The Pokémon Company)

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Von
  • dpa

Noch in dieser Woche werden in Pokémon Go 50 neue Pokémon auftauchen. Die gehören wie die fünf Geister, die Niantic zu Halloween spendiert hat, zur dritten Pokémon-Generation – "Gen Three" sagen die Profis dazu. "Pokémon aus der Hoenn-Region" heißen sie bei den Nostalgikern, die schon vor fünfzehn Jahren die Original-Pokémon-Spiele Rubin und Smaragd gespielt haben.

Wann genau die restlichen knapp 80 Mitglieder dieser Generation ins Spiel kommen, verraten Niantic und die Pokémon Company noch nicht. Immerhin deutet das Teaser-Video darauf hin, dass mindestens ein neuer Boss-Gegner für die in Gruppen zu absolvierenden Raid-Kämpfe in der ersten Runde dabei ist.

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Wenn es draußen regnet, profitieren vor allem Wasser-Pokémon wie das neu eingeführte Hydropi: Sie tauchen häufiger auf, sind stärker als sonst – und fürs Fangen gibt es mehr Sternenstaub.

(Bild: Niantic / The Pokémon Company)

Rubin und Saphir brachten mit der dritten Pokémon-Generation auch mehr Dynamik ins Spiel: Das Wetter in der Spielwelt diktierte das Spielgeschehen. Diesen Aspekt bringen die Firmen hinter Pokémon Go in einem gesonderten Update gegen Ende des Jahres auch aufs Smartphone, allerdings mit Blick auf die reale Welt: "Wenn es draußen schneit, wird auch im Spiel Schnee fallen", das gleiche gelte auch für Sonne und Wind, sagte Matt Slemon von der Entwicklerfirma Niantic am Mittwoch. Die Integration von realen Wetterdaten ist die bisher spektakulärste Erweiterung des Augmented-Reality-Spiels Pokémon Go seit dem Launch im Sommer 2016. Es geht dabei nicht nur um die Optik. Das Wetter beeinflusst auch die Chancen, bestimmte Pokémon anzutreffen: Der feurige Hund Fukano wird sich an heißen Sommertagen wesentlich häufiger vor die Tür wagen als bei Schneematsch und 5 Grad unter Null.

Außerdem wird es zum Beispiel bei Regen wahrscheinlicher, endlich ein besonders starkes Exemplar eines Wasser-Pokémon zu fangen. 25 Prozent mehr Sternenstaub zur Belohnung bekommt der Trainer obendrein, wenn er ein zum Wetter passendes Pokémon fängt. Zu guter Letzt bestimmt das Wetter die Effektivität von Attacken, wenn der Trainer seine Pokémon in den Kampf schickt: Flamaras Flammenwurf wird unter blauem Himmel wesentlich mehr Schrecken verbreiten als im Schneesturm.

Bei der Zuordnung der Pokémon-Typen zu Wetterlagen zeigt Niantic allerdings viel Fantasie: Dass Eis-Pokémon bei Schneefall stärker werden, klingt ja noch logisch. Warum das auch für den Typ Stahl gelten soll, eher nicht. Der Zusammenhang von Psycho mit Wind und Käfern mit Regen erschließt sich ebensowenig.

In Pokémon Go kann es bald regnen, stürmen und schneien – je nachdem, wie das Wetter gerade in der realen Welt ist. An angemessene Klamotten für den Avatar hat Niantic dabei leider nicht gedacht.

(Bild: Niantic / The Pokémon Company)

Niantic greift auf externe Anbieter von Wetterdaten zurück. Es könne also passieren, dass das in der App angezeigte Wetter nicht immer und überall dem tatsächlichen entspricht, räumte Slemon ein. Spieler seien aufgerufen, häufige Abweichungen zu melden, damit Niantic nachbessern könne.

Wie weit schon angekündigte Funktionen inzwischen gediehen sind, behalten die Macher weiterhin für sich. Die Tausch-Funktion von Spieler zu Spieler sein weiterhin geplant, heißt es nur. Die erfahreren Spieler hoffen außerdem auf viel mehr Stauraum für gefangene Pokémon und bessere Sortier-Optionen, denn insgesamt sind nun rund 300 verschiedene Pokémon im Spiel, und von etlichen horten die Spieler mehrere Exemplare, zum Beispiel wegen unterschiedlicher Fähigkeiten.

Auf angeblich über 100 Millionen aktive Spieler wie in seinen Anfängen wird Pokémon Go durch dieses Update sicher nicht noch einmal kommen. Allein die 50 neuen Monster könnten jedoch die eine oder andere Million wieder hinter dem Ofen hervorlocken. Die geschätzten 5 Millionen Immer-noch-Spieler werden nicht ganz so begeistert sein, weil sie auf andere angekündigte Funktionen händeringend warten. Immerhin ist ihnen vorerst die Sorge genommen, dass Niantic sich nach der Ankündigung eines Harry-Potter-AR-Spiels und eines Ingress-Relaunchs um Pokémon Go nicht mehr kümmern würde. (it)