Offerto.com schickt Kunden zu ricardo.de
Das Auktionsportal Offerto.com schlieĂźt Ende dieses Monats seine Pforten.
Das Auktionsportal Offerto.com wird zum 30. Juni geschlossen und empfiehlt seinen Kunden den Wechsel zum ehemaligen Konkurrenten ricardo.de. Grund ist die veränderte Strategie des finnischen Eigentümers Aktivist Network, der Offerto Anfang des Jahres vom Discount-Broker Consors übernommen hatte. Mit der Übernahme von Offerto.com wollte Aktivist in Deutschland und Österreich Fuß fassen und gleichzeitig ins E-Business einsteigen. Doch dann überlegte es sich das Management noch einmal anders und entschied sich für eine Kooperation mit dem Auktionshaus QXL ricardo, das europaweit aktiv ist.
Aktivist Network konzentriert sich bislang auf Freizeittipps fĂĽr junge Leute via Internet, SMS, WAP und Gratiszeitschrift. Das Network ist bisher nur in Finnland, Polen, Estland und Russland vertreten.
Die nun bekannt gegebene Kooperation von QXL ricardo und Aktivist Network macht die Offerto-Beteiligung praktisch wertlos. Die Folge: Das Auktionsportal wird geschlossen. "Alle Auktionen enden spätestens am 25.6.2001 um 0.00 Uhr", heißt es auf der Offerto-Website. Die 20 Mitarbeiter des Auktionsportal mit Sitz in Regensburg werden entlassen.
Als Alternative empfielt Offerto seinen Kunden die Registrierung bei ricardo.de. Mit der Verlosungen und Probeauktionen will Offerto den Wechsel schmackhaft machen.
Über ihre persönlichen Daten brauchen sich die 400.000 registrierten Offerto-Kunden angeblich keine Sorgen zu machen. "Wir werden keine Daten verkaufen oder weitergeben", versichert Offerto-Marketingleiterin Inka Ristig. Wer zu ricardo.de wechseln wolle, müsse sich dort neu anmelden. "Ricardo bekommt keine Daten von uns" erklärte Ristig. Selbst nach einer möglichen Auflösung des Unternehmens würden die Daten keinesfalls in die Hände Dritter gelangen, fügte sie hinzu.
Ricardo.de hofft durch die Offerto-Schließung auf neue Kunden. "Wir wissen allerdings nicht, wie viele ohnehin schon bei beiden Auktionshäusern angemeldet waren", gibt Ricardo-Vorstand Matthias Schmidt-Pfitzner zu bedenken. Eine Übernahme von Offerto durch ricardo.de habe nicht zur Debatte gestanden, erklärte er weiter. "Daran wäre auch die Rechtsnachfolge von Offerto geknüpft gewesen." Dies hätte zu viel Zeit in Anspruch genommen, weil die Schließung zum 30. Juni durch Aktivist Network feststand, so Schmidt-Pfitzner. (hod)