Online-Verwaltung soll Bürgern lange Wege ersparen

Etwa jede zweite Dienstleistung in der Verwaltung sei internetfähig, hieß es auf einer internationalen Konferenz über E-Government.

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  • dpa

Das Internet birgt nach Ansicht von Verwaltungsexperten für Kommunen und Regierungen eine einmalige Chance für mehr Bürgernähe. "Etwa jede zweite Dienstleistung in der Verwaltung ist internetfähig", sagte Bodo Henning, Geschäftsführer des Datenverarbeitungszentrums Mecklenburg-Vorpommern, am heutigen Samstag am Rande einer internationalen Konferenz über "E-Government" in Schwerin. Die technischen und datenschutzrelevanten Voraussetzungen seien vorhanden. Jetzt müsse es vor allem um die Umsetzung innerhalb der Verwaltungen gehen.

Bei der bis Montag dauernden Konferenz stellen rund 70 Vertreter aus den USA, allen drei baltischen Ländern, Skandinavien und Finnland, Island, Polen und Russland ihre Erfahrungen mit Online-Angeboten von Verwaltungen vor. Die Vereinigten Staaten seien auf diesem Gebiet schon sehr viel weiter, betonte Henning. Dort laute die Devise: "Jeder Bürger muss an jedem Ort die Information bekommen, die er braucht."

Gerade für Bewohner ländlicher Regionen biete das Internet erhebliche Vorteile. Um einen neuen Führerschein zu beantragen, müsse man heute oftmals noch einen Tag Urlaub nehmen. Durch entsprechende Online-Möglichkeiten könne Zeit und Geld gespart werden, sagte Henning. Auch innerhalb der Verwaltungen führten "intelligente Online-Formulare" zu einer deutlichen Beschleunigung der Verwaltungsabläufe. Dennoch dürfe sich nicht alles aufs Internet konzentrieren: "Die Oma im Dorf muss ihren Brief auch noch im Amt abgeben können."

Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Gottfried Timm (SPD) hatte zur Eröffnung der Konferenz "Developing E-Government in the Baltic Region" auf die Verpflichtung der Bundesregierung verwiesen, bis 2005 alle internetfähigen Dienstleistungen der Bundesverwaltung online zugänglich zu machen. Dazu habe Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) im September vergangenen Jahres mit der Initiative BundOnline 2005 den Startschuss gegeben. Viele Länder, darunter Finnland, hätten in diesem Bereich bereits heute Beachtliches geleistet. (dpa) / (jk)