Frankenstein für Naturforscher

Am 1. Januar 2018 jährte sich das Erscheinen von Mary Shelleys berühmtem Schauerroman "Frankenstein" zum 200. Mal.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Inge Wünnenberg

Das Jubiläum nehmen Wissenschaftler der Arizona State University um David Guston zum Anlass, den englischen Text der damals anonym erschienenen Erstausgabe erneut zugänglich zu machen.

Schon die von dem inzwischen verstorbenen Shelley-Experten Charles Robinson sorgfältig Wort für Wort restaurierte Fassung ist ein Kleinod. Aber nicht nur das. Zusätzlich bereichern den Band Fußnoten von Fachwissenschaftlern aller Genres.

Die Anmerkungen referieren nicht nur den literarischen, philosophischen, historischen und naturwissenschaftlichen Hintergrund des Werks. Sie knüpfen zudem an Shelleys im Zentrum ihrer Geschichte stehende Wissenschaftskritik sowie ihren Appell an die Verantwortung des Forschers an: Viktor wird als Erschaffer der gefährlichen Kreatur zur Rechenschaft gezogen.

Da ist es nur konsequent, dass auch die Fußnoten immer wieder die Verbindung zu aktuellen Beispielen aus der synthetischen Biologie, der regenerativen Medizin, der KI oder dem autonomen Fahren herstellen. So wird der Klassiker wieder zur gewinnbringenden Lektüre – nicht nur für Naturwissenschaftler.

Mary Shelley: "Frankenstein. Annotated for Scientists, Engineers and Creators of All Kinds", Hrsg. von David H. Guston u. a., MIT Press, 320 Seiten, 19,95 Dollar

(bsc)