weMessage will iMessages auf Android bringen

Die über Google Play vertriebene Android-App macht eine Kommunikation über Apples Messaging-Dienst möglich – ein Mac wird allerdings vorausgesetzt.

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weMessage will iMessages auf Android bringen

(Bild: Entwickler)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Mit weMessage wagt ein Dritt-Entwickler einen neuen Anlauf, um iMessage auf Android-Geräten verfügbar zu machen. Die kostenlos auf Google Play erhältliche App verspricht die Unterstützung zahlreicher iMessage-Funktionen, von Einzel- über Gruppenunterhaltungen bis hin zu Anhängen wie Fotos, Videos und Sprachnachrichten – auch Lesebestätigungen gehören dazu.

Da Apple den abgeschotteten Messaging-Dienst rein auf hauseigener Hardware zur Verfügung stellt, klappt weMessage nur über Umwege: Die zusätzlich bereitgestellte macOS-Software weServer macht den Mac des Nutzers zur Brücke, die eine Kommunikation zwischen der Android-App und iMessage überhaupt erst ermöglicht. Dafür werden nur von Apple bereitgestellte Schnittstellen eingesetzt, betont der Entwickler – weder "Exploits noch Reverse Engineering" kommen zum Einsatz.

weMessage verspricht zwar eine gängige Transportverschlüsselung für die Kommunikation zwischen der Android-App und der Server-Software, doch Apples Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für iMessage reicht nur bis zum Empfang auf dem Mac. Um Push-Benachrichtigungen zuzustellen, leitet weMessage die Nachrichten zudem über Googles Firebase-Dienst weiter.

Es ist nicht der erste Versuch, um iMessage mit Hilfe eines Macs als Server auf Android-Geräte zu bringen – aber wohl eine der bislang einfachsten Umsetzungen, die auf Google Play eine Reihe positiver Nutzerrezensionen erhalten hat.

Obwohl der Entwickler die Verwendung des Wortes “iMessage” auf Google Play vermeidet, dürfte Apple – wie schon in der Vergangenheit bei ähnlichen Tools – gegen die App vorgehen und diese aus Googles Download-Verzeichnis entfernen lassen. Er glaube, mit seiner App nichts Falsches zu machen, schreibt der Entwickler – aber er könne auch nichts daran ändern, falls “irgendjemand widerspricht”.

Apple hat einer offiziellen Android-Version für iMessage im vergangenen Jahr eine Absage erteilt, es existieren angeblich aber "detaillierte Mockups" einer derartigen App intern. iMessage dürfte zu den größten Messaging-Plattformen zählen – aber deutlich hinter Facebooks plattformübergreifenden Diensten WhatsApp und Messenger liege. Apple hat bislang keine konkreten Zahlen zu iMessage-Nutzern veröffentlicht.

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(lbe)