Made in USA: Apple steckt 390 Millionen Dollar in Face-ID-Zulieferer

Der US-Hersteller Finisar hat von Apple eine erhebliche Finanzspritze erhalten, um die Produktion in den USA auszubauen. Die Firma liefert Laserdioden, die in iPhone X und AirPods zum Einsatz kommen.

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Face ID

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple investiert 390 Millionen US-Dollar in den heimischen Zulieferer Finisar, der für den iPhone-Konzern Oberflächenemitter (Vertical-Cavity Surface-Emitting Laser – VSCEL) produziert. Sein Unternehmen freue sich darauf, "die Grenzen dieser Technik in den kommenden Jahren gemeinsam mit Finisar neu zu definieren", teilte Apples COO Jeff Williams gegenüber CNBC mit.

In jedem iPhone X stecken drei Oberflächenemitter für den Punktprojektor, der 30.000 Infrarotlichtpunkte auf das Gesicht des Nutzers projiziert, um eine Tiefenkarte zu erstellen. VSCEL kommt auch in den drahtlosen AirPods zum Einsatz, um zu erkennen, ob der Nutzer die Ohrstöpsel eingesetzt hat.

Finisar hatte bereits einen erheblichen Ausbau der Kapazitäten in Aussicht gestellt und zugleich angedeutet, dass Apple das “TrueDepth” genannte Frontkamerasystem des iPhone X im kommenden Jahr in weitere iPhone-Modellreihen bringen will. Im laufenden vierten Quartal werde der iPhone-Konzern allein die zehnfache Menge an VCSEL-Wafern kaufen, die noch im vorausgehenden Quartal weltweit hergestellt wurden, schreibt die Finanzseite.

Mit der 390-Millionen-Dollar-Investition will Finisar ein Werk im US-Bundesstaat Texas auf Vordermann bringen, das offenbar rein zur Entwicklung von VCSEL-Chips gedacht ist. Es werde im zweiten Halbjahr 2018 eröffnet und schaffe über 500 Arbeitsplätze.

Das Geld ist Teil von Apples einer Milliarde Dollar schwerem “Advanced Manufacturing Fund”, der Produktionsarbeitsplätze in den Vereinigten Staaten fördern soll. 200 Millionen Dollar hat Apple bereits in den Zulieferer Corning gesteckt, der unter anderem das Glas für iPhones produziert.

Wenn man viele Produktionsjobs schafft, “werden auch neue Jobs um sie herum entstehen, weil man dafür eine Dienstleistungsindustrie braucht”, erklärte Apple-Chef Tim Cook im Mai. Das Zurückholen von Fabrikjobs gilt als Kernpunkt der Trump-Regierung, im Wahlkampf hatte der US-Präsident gepoltert, er werde Apple dazu bringen, "ihre verdammten Computer in diesem Land" zu bauen. Ein Großteil der Produktion führt Apple unverändert in China durch.

Apples iPhone X (14 Bilder)

Das iPhone X hat einige neue Sensoren.

(lbe)