SuperMUC-NG: 27-Petaflops-Supercomputer für Bayern

Der Zuschlag ging an Lenovo und Intel: 6448 Xeon-SP-Server bilden 2018 den SuperMUC Next Generation mit 26,7 PFlops und Warmwasserkühlung.

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SuperMUC am LRZ 2012

SuperMUC am LRZ 2012

(Bild: MMM/LRZ)

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Heute wurde in München der Vertrag zur Lieferung des SuperMUC Next Generation an das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unterzeichnet. Ab März 2018 sollen die ersten Racks installiert werden, die Lenovo mit 6448 Dual-Socket-Maschinen vom Typ ThinkSystem SD 650 DWC bestückt. In jedem davon sitzen zwei Intel Xeon Scalable Processors (Xeon-SP) mit je 24 Kernen, die per AVX-512 rund 2 TFlops Rechenleistung pro CPU liefern.

Alle 309.504 Kerne zusammen leisten also theoretisch 26,7 Petaflops, das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) erwartet 20,4 PFlops Linpack-Rechenleistung – das wäre derzeit Platz 3 auf der Top500-Liste kurz vor dem Piz Daint aus der Schweiz. Letzterer schöpft seine Kraft aber vor allem aus Tesla-Rechenbeschleunigern, während der SuperMUC-NG eben die AVX-512-Einheiten seiner x86-Prozessoren nutzt.

6304 Rechenknoten sind als sogenannte "Thin Nodes" mit je 96 GByte RAM ausgestattet, 144 weitere Fat Nodes mit je 768 GByte; das ergibt insgesamt 715 TByte Hauptspeicher. Als Verbindung kommt Intel Omni Path Architecture (OPA) zum Einsatz, direkt in den Prozessoren angebunden.

Wie beim bisherigen SuperMUC kommt in den einzelnen Servern wieder eine direkte Warmwasserkühlung zum Einsatz, um die Energieeffizienz zu steigern. Rechen-Jobs werden Energie-optimiert ausgeführt, indem die beteiligten Prozessoren ihre Taktfrequenz an passen. Die Phase-2-Aufrüstung des SuperMUC 2015 steht mit 2,8 PFlops derzeit auf Platz 45 der Top500.

Zusätzlich bekommt der SuperMUC-NG eine separat laufende Cloud-Komponente mit 64 Knoten, von denen 32 mit je einer Nvidia Volta 100 bestückt sind, beispielsweise zur Visualisierung von Simulationsdaten.

SuperMUC-NG läuft unter SuSE Linux Enterprise (HPC Module), Version 12. Als paralleles Dateisystem dient IBM Spectrum Scale (GPFS).

SuperMUC-NG wird im Rahmen eines Strategie- und Finanzierungsplanes für das Gauss Centre for Supercomputing (GCS) gemeinsam von Bund und Freistaat Bayern je zur Hälfte finanziert. Die Gesamtkosten des Projektes betragen bei einer Laufzeit von 6 Jahren 96 Millionen Euro. Darin sind die Kosten für Energie, Wartung und Personal eingeschlossen. (ciw)