Gemalto weist Übernahmeangebot von Atos zurück

Eine Übernahme durch den französischen Konzern sei nicht im Interesse des Unternehmens und seiner Angleger, teilte der niederländische Chipkarten-Hersteller mit. Der Aufsichtsrat habe einstimmig abgewunken.

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SIM-Karte

(Bild: dpa, Bernd Thissen/Symbolbild)

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Chipkarten-Hersteller Gemalto hat das Übernahmeangebot des französischen Atos-Konzerns zurückgewiesen. Als Weltmarktführer für digitale Sicherheitsanwendungen sei Gemalto hervorragend aufgestellt, um eigenständig und langfristig zu wachsen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Amsterdam mit. Gemalto werde seinen Anteilseignern nun einen Entwicklungsplan für die nächste Zukunft vorlegen, erklärte der Vorstandsvorsitzende Philippe Vallée.

Der französische IT-Dienstleister Atos hatte am Montag sein Übernahmeangebot für Gemalto veröffentlicht und will insgesamt rund 4,3 Milliarden Euro auf den Tisch legen. Durch den Zusammenschluss solle ein führendes Unternehmen bei Cyber-Sicherheit und digitalen Dienstleistungen entstehen. Die Franzosen hatten bereits vor Jahren die IT-Tochter SIS von Siemens übernommen.

Der Aufsichtsrat habe das Angebot zusammen mit Finanzberatern eingehend geprüft, heißt es von Gemalto nun. Das Gremium sei dabei einmütig zu dem Schluss gelangt, dass eine Übernahme nicht die beste Lösung für das Unternehmen und seine Anteilseigner wäre. Atos hatte betont, das Angebot sei freundlich gesinnt. Nach der Zurückweisung durch Gemalto bleibt nun abzuwarten, ob die Franzosen eine feindliche Übernahme versuchen. (vbr)