Kalendertür 17

Schneller Wohnen: Lamborghini Möbel-Kollektion

Lamborghini lässt bei der Manufaktur Riva 1920 Möbel nach Entwürfen von Karim Rashid fertigen. Die im April vorgestellte Serie umfasst fünf Möbelstücke. Stuhl, Schreibtisch, Bücherregal, Sofa und Tisch. Immerhin sehen die Möbel schnittig aus, obwohl auf harte Kanten und Ecken verzichtet wird

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Von
  • Bernd Kirchhahn

Das klingt jetzt im Zusammenhang mit Lamborghini natürlich ein wenig platt, aber der Durchbruch kam mit einem Mülleimer. Freilich nicht mit irgendeinem, sondern mit einem Kübel aus Plastik. Und weil „Plastikmüllkübel“ nicht besonders elitär klingt, bekam das Werk den euphemistischen Namen „Garbo Can“. Es war die Arbeit, die Karim Rashid zu einem der Stars in der Designerbranche machte. 1996 war das.

Zwanzig Jahre später kann Rashid auf ein Portfolio von rund 3000 Designs blicken, die 300 Preise einheimsten, in diversen Museen stehen und ihn zum Popstar der Szene werden ließen. Ganz bescheiden veröffentlichte er im Alter von 41 Jahren eine Biografie mit dem Namen „I want to change the world“.

Kurzum: Genau der richtige Mann, um für Lamborghini eine Möbel-Kollektion zu entwerfen. Zusammen mit Riva 1920. Eine italienische Möbelmanufaktur, die, nomen est omen, im Jahr 1920 gegründet wurde und sich zu einem Anbieter exklusiver und hochwertiger Designobjekte gemausert hat.

Ein Sofa namens Dynamik

Die Serie umfasst fünf Möbelstücke. Stuhl, Schreibtisch, Bücherregal, Sofa und Tisch. Natürlich heißen die Objekte nicht so, sondern jeweils in Capital Letters: KLIP (Schreibtisch), FINESSE (Bücherregal), KLUTCH (Stuhl), DYNAMIK (Sofa), SPEED (Tisch). Warum ausgerechnet das Sofa „Dynamik“ heißt, blieb ein Geheimnis des Marketings. Ansonsten ist das Sofa ein Sofa mit Holzkorpus und Ablagekonsole entlang der Sitzfläche. Und natürlich: mit sichtbaren Nähten. Wie in teuren Autos.

Der Schreibtisch hat eine Tischplatte aus Massivholz, die Frontblenden sind mit Cuoietto-Leder bezogen. Massivholz wird auch beim Bücherregal verwendet, das mit Leder bezogenen Mehrschichtholz-Elementen verfeinert wurde. Beim Holz handelt es sich um nachhaltige Produktion. Die Holzelemente erhalten ein Finish mit Ölen und Wachs „pflanzlichen Ursprungs“ mit Kieferextrakten.

Die Optik ist durchaus gelungen. Immerhin sehen die Möbel schnittig aus, obwohl auf harte Kanten und Ecken verzichtet wird. Die sind allesamt abgerundet. Freilich sehen die Objekte auch sehr hochwertig aus, was auch am Preis liegen dürfte. Zu denen wollten sich allerdings weder Lamborghini noch Riva 1920 äußern. Es kann davon ausgegangen werden, dass ausgesuchte Kunden aber bereits Bescheid wissen. Präsentiert wurden die Einrichtungsgegenstände übrigens auf der Möbelmesse in Mailand im April. (fpi)