Weihnachten im All: Raumfahrer mit Tannenbaum unterwegs zur ISS

Für den Weihnachtsbaum ist im Weltraum gesorgt. Auch Geschenke soll es für die Besatzung der Internationalen Raumstation geben. Kurz vor Weihnachten verstärken drei Raumfahrer das Team auf der ISS.

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Weihnachten im All: Raumfahrer mit Tannenbaum unterwegs zur ISS

(Bild: NASA)

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Von
  • dpa

Feiern in der Schwerelosigkeit: Ein Russe, ein US-Amerikaner und ein Japaner sind kurz vor Weihnachten zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Die Sojus-Rakete mit dem Kosmonauten Anton Schkaplerow sowie den Astronauten Scott Tingle und Norishige Kanai startete am Sonntag planmäßig vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan, wie die Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte. Nach zwei Tagen Flugzeit soll das Raumschiff "Sojus MS-07" am Dienstag an der ISS andocken.

Der Raketenstart war Berichten zufolge auf Wunsch der US-Behörde Nasa wegen Weihnachten um einige Tage vorgezogen worden. Hätte einer der Raumfahrer ein gesundheitliches Problem gehabt, hätte übrigens ein Deutscher als Ersatzmann bereitgestanden: Alexander Gerst. Der Astronaut aus Künzelsau in Baden-Württemberg soll planmäßig im kommenden Jahr zu seiner zweiten ISS-Mission aufbrechen und war diesmal Teil des dreiköpfigen Ersatzteams.

Für die bevorstehenden Festtage ist auf der ISS gesorgt. "Auf der Station gibt es einen Tannenbaum", sagte Schkaplerow der Agentur Interfax zufolge vor dem Start. Ein weiterer Baum sei mit einem US-Raumtransporter unterwegs. Der Frachter vom Typ Dragon sollte später am Sonntag die ISS erreichen. Ein russischer Progress-Frachter solle zudem in Kürze Geschenke von den Angehörigen und von Roskosmos auf den Außenposten der Menschheit bringen, sagte Schkaplerow.

Für das internationale Team auf der ISS haben die bevorstehenden Festtage unterschiedliche Bedeutung. Für die westlichen Astronauten ist das Weihnachtsfest am 25. Dezember der Auftakt, die russischen Kollegen feiern das orthodoxe Weihnachten erst zwei Wochen später am 7. Januar. Alle gemeinsam begehen aber in der Silvesternacht das neue Jahr. Dazu werde auf der ISS immer dann angestoßen, wenn in der Heimat der Team-Kollegen gerade Mitternacht sei, sagte Schkaplerow.

Neben mehreren Feiern erwartet die Neuankömmlinge in dem fliegenden Labor aber vor allem auch: viel Arbeit. Mehr als 250 Experimente stünden auf dem Programm, darunter biologische, technische und medizinische, teilten Roskosmos und die Nasa mit. Zudem sind Anfang 2018 mehrere Außeneinsätze in unterschiedlicher Besetzung geplant. Erst am Donnerstag waren drei Raumfahrer von der ISS zurückgekehrt. Derzeit sind noch der Russe Alexander Misurkin sowie die US-Astronauten Mark Vande Hei und Joseph Acaba im All im Einsatz. (hag)