Bitcoin-Diebstahl: Nordkorea soll den Süden um 82 Millionen US-Dollar erleichtert haben

Einbruch bei Bithump: Auf der südkoreanischen Handelsplattform erbeuteten Datendiebe Ethereum und Bitcoin im Wert von über 80 Millionen US-Dollar. Insgesamt wurden persönliche Informationen von 30.000 Nutzern kopiert.

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Korea: Süden wirft Norden Bitcoin-Diebstahl vor

Bithumb-Startseite (am 17. Dezember 2017)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Immo Junghärtchen

Die südkoreanische Handelsplattform Bithumb ist Opfer eines Datendiebstahls geworden. Bereits im Februar 2017 verschafften sich Unbekannte Zugang und entwendeten Digitalwährungen aus 266 Konten. Aufgrund des gestiegenen Wechselkurses digitaler Währungen in den letzen Monaten wird der aktuelle Wert der gestohlenen Ethereum- und Bitcoin-Einheiten auf mehr als 82 Millionen US-Dollar geschätzt, berichtet BBC.

Offenbar gelang der Raubzug durch einen Angriff auf den privaten Computer eines Bithumb-Angestellten. Der Diebstahl wurde erst im Juni bekannt. Ebenfalls im Juni berichteten mehrere Bithumb-Kunden von gezielten E-Mails, die sie zur Eingabe ihrer Anmeldedaten verleiten wollten.

Der südkoreanische Geheimdienst geht davon aus, dass die Angreifer im verfeindeten nördlichen Teil des Landes zu verorten sind. Auch ein Angriff im September 2017 auf den Handelsplatz Coinis führt er auf Nordkorea zurück. Die verwendete Malware habe in Teilen starke Ähnlichkeit mit der, die beim Angriff auf Sony im Jahr 2014 verwendet wurde.

Bithumb ist unter den fünf größten Bitcoin-Handelsplätzen der Welt. Die 1,47 Millionen registrierten Nutzer verbuchen 70 Prozent des Handelsvolumens in Südkorea. Die unbekannten Angreifer forderten 5,5 Millionen US-Dollar dafür, die persönlichen Informationen ihrer Kunden zu löschen, wird berichtet.

Bisher werden digitale Handelsplätze in Südkorea nicht von der dortigen Finanzaufsicht kontrolliert. Allerdings wurde Bithumb am 13. Dezember mit einem Strafgeld versehen: Die Plattform muss 58,5 Millionen Won (etwa 46.000 Euro) zahlen, weil sie die ihnen anvertrauten Nutzerdaten nicht ausreichend schützten. (imj)