Pentagon gab 22 Millionen für "X-Akten" aus

Von 2008 bis 2012 finanzierte das amerikanische Verteidigungsministerium die Suche nach unbekannten Flugobjekten. Die Arbeit werde bis heute fortgesetzt, behauptet ein ehemaliger Angestellter.

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Pentagon gab 22 Millionen für "X-Akten" aus

(Bild: pixabay.com, CC0)

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Von
  • Immo Junghärtchen

Die "New York Times" berichtet über eine skurrile Entdeckung im Haushaltsplan des Department of Defense: 22 Millionen US-Dollar jährlich sah der Haushalt des Pentagon vor für das "Programm zur Identifikation fortgeschrittener Bedrohungen im Luftraum" (Advanced Aerospace Threat Identification Program).

Der Posten verbarg sich von 2008 bis 2012 im 600 Milliarden umfassenden Haushaltsplan des Pentagon. Der militärische Aufklärer Luis Elizondo war laut eigener Aussage Leiter des Projekts. Im Jahr 2012 wurde nur die offizielle Finanzierung aufgegeben, nicht jedoch die tatsächliche Arbeit, so Elizondo.

Das Verteidigungsministerium bestätigte auf Nachfrage der New York Times die Existenz dieses Programms von 2008 bis 2012 – entsprechend dem Haushaltsplan. Die Untersuchungen galten Aufnahmen und persönlichen Erfahrungsberichten, etwa von Militärpiloten.

Die Initiative für die Finanzierung ist dem demokratischen Senator Harry Reid aus Nevada zuzuschreiben. Der Großteil des Geldes ging an das Unternehmen seines persönlichen Freunds Robert Bigelow, Bigelow Aerospace. Unterstützt wurde er durch die Senatoren Ted Stevens (Alaska) von den Republikanern und Daniel Inouye (Hawaii), einem Demokraten. Zu dritt sei es ihnen möglich gewesen, den Haushaltsposten so im Gesamtbudget zu vergraben, dass keine Senatsdebatte stattfand.

Luiz Elizondo, Leiter des Projekts, kündigte im Herbst 2017, als Form des Protests gegen die in seinen Augen übermäßige Geheimhaltung und betriebsinterne Ablehnung seiner Nachforschungen im Pentagon.

Elizondo gab an, für seinen Posten gäbe es einen Nachfolger im Pentagon, wollte jedoch keinen Namen nennen. Er hat sich inzwischen einer Firma namens "To the Stars Academy of Arts and Science" angeschlossen. Dort sammelt er Investoren für unterschiedliche Forschungsprojekte, die sich unterschiedlich weit außerhalb des aktuellen akademischen Horizonts befinden. (imj)