Kaspersky-Verbot für US-Behörden: Unternehmen legt Einspruch ein

Kaspersky fühlt sich in den USA zu Unrecht an den Pranger gestellt, weil Bundesbehörden untersagt wurde, die Antiviren-Produkte des Unternehmens zu nutzen. Gegen diese Anordnung hat der Konzern deswegen nun Widerspruch eingelegt.

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Kaspersky-Verbot für US-Behörden: Unternehmen legt Einspruch ein
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Der russische Software-Konzern Kaspersky Lab hat in den USA Einspruch gegen eine Anordnung eingelegt, die es Bundesbehörden untersagt, Produkte des Unternehmens zu verwenden. Der Verwaltungserlass sei verfassungswidrig, ist Kaspersky überzeugt. Der beruhe lediglich auf subjektiven, nicht öffentlichen Qeullen sowie unbestätigten und häufig anonymen Quellen, kritisierte das Unternehmen. Außerdem habe das US-Heimatschutzministerium Kaspersky kein angemessenes und ordnugnsgemäßes Verfahren ermöglicht, um die Behauptungen zu widerlegen. Beweise seien ebenfalls nicht vorgelegt worden.

Das US-Ministerium hatte Mitte September die staatliche Nutzung der Software von Kaspersky untersagt und das mit möglichen Verbindungen zwischen Firmenvertretern und russischen Geheimdiensten begründet. Das russische Unternehmen ist auf Sicherheits- und Anti-Viren-Programme spezialisiert, die auch in Deutschland häufig genutzt werden. Kaspersky Lab beklagt nun, mit der Entscheidung des Ministeriums "wurde sowohl dem Ansehen des Unternehmens in der IT-Sicherheitsbranche als auch dem Absatz der Kaspersky-Produkte in den USA ein übermäßiger Schaden zugefügt". Zur Verteidigung verweist das Unternehmen auch auf eine "Transparenzinitiative", mit der um Vertrauen geworben wird.

Die Kritik, Kaspersky könne Verbindungen zum russischen Geheimdienst haben, ist nicht neu. Sie begleitet das Unternehmen fast seine 20-jährige Geschichte lang. Genährt werden die Vermutungen durch die Biografie des Gründers und Chefs Eugene Kaspersky, der nach seiner Ausbildung als Kryptografie-Experte auch beim sowjetischen Geheimdienst KGB tätig war. In den vergangenen Monaten war sein Unternehmen in den Fokus geraten, weil US-Medien berichtet hatten, dass russische Geheimdienste die Software genutzt haben sollen, um geheime Angriffswerkzeuge der NSA an sich zu bringen. (mho)