Wärmebildkamera für eigene Projekte

Das Baukastensystem für Profi-Maker Tinkerforge wurde um ein Board mit einem Sensor von FLIR erweitert. Damit lassen sich Wärmebilder leicht in eigenen Anwendungen integrieren.

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Thermocams für eigene Projekte
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Daniel Bachfeld

Mit dem Thermal Imaging Bricklet des Herstellers Tinkerforge lassen sich Falschfarben-Wärmebilder in einer Auflösung von 80 × 60 Pixeln darstellen. Der Sensor stammt von FLIR, der auch in mobilen Wärmebildkameras verbaut wird. Mit dem Bricklet lässt sich der Sensor mit wenig Aufwand in eigenen Anwendungen und Projekten einsetzen und programmieren. Der Messbereich ist konfigurierbar und liegt laut Tinkerforge zwischen -273 und 6279 Grad Celsius mit einer Auflösung von 0,1 Grad. Alternativ kann man auch zwischen -273 und 381 Grad mit 0,01 Grad Auflösung messen.

Das Bricklet benötigt zum Betrieb noch eine Brick, die als Brücke zwischen PC und Sensor dient.

Das Bricklet unterstützt zwei Bild-Modi: High Contrast Image und Temperature Image. Im High Contrast Image Modus streamt das Bricklet die Bilddaten mit 8,6 Hz und einer Auflösung von 8 Bit Auflösung. Die Bilddaten können dann als Grauwerte angezeigt werden. Im Temperature Image Modus liegt die Bildwiederholrate nur bei 4,5 Hz, dafür aber mit 16 Bit Auflösung pro "Pixel". Die kälteste Temperatur wird üblicherweise in schwarz dargestellt. Die heißeste Temperatur in rot oder weiß. Ein Video des Herstellers zeigt das Bricklet in Aktion.

Auch ohne Programmieraufwand kann man mit dem Bricklet erste Bilder anzeigen.

Das 250 Euro teure Bricklet funktioniert allerdings nicht allein. Zum Betrieb ist eine sogenannte Brick (ab 30 Euro) erforderlich, die das Bricklet steuert und die Daten beispielsweise per USB an einen PC weitergibt. Für die Programmierung stehen Module in zahlreichen Sprachen zu Verfügung, darunter Java, C/C++, Python, Delphi und MATLAB. Das System von Tinkerforge ist ein Baukasten für professionelle Maker für schnelles Prototyping. Die Bricks und Bricklets können dabei gestapelt werden. Mittlerweile umfasst das System mehr als 80 Module.

Dank Interpolation sehen die Wärmebilder bei der Termika Fotilo auch mit 8 × 8 Pixeln ganz ordentlich aus.

Alternativ zum Bricklet mit dem FLIR-Sensor kann man sich auch die Termika Fotilo (Esperanto für Wärmebildkamera) aus Make 3/17 für knapp 85 Euro nachbauen. Der Grid-EYE-Sensor von Panasonic hat zwar nur 8 × 8 Pixel, für viele Anwendungen reicht das jedoch aus. (dab)