Noch ein Milliarden-Mietvertrag fĂĽr E-Plus

Der Düsseldorfer Mobilfunkanbieter vermietet weitere GSM-Netzkapazitäten und sichert sich Einnahmen in Milliardenhöhe.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Der Düsseldorfer Mobilnetzbetreiber E-Plus will GSM-Netzkapazitäten auch an die Group 3G vermieten. Die beiden Unternehmen hätten einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, meldete E-Plus am heutigen Sonntag. Der Vereinbarung zufolge soll die Group 3G das GSM-Netz von E-Plus in allen Gebieten nutzen können, in denen das Unternehmen selbst kein eigenes Netz hat. Der Kontrakt läuft bis zum Jahr 2012.

Group 3G ist ein Gemeinschaftsunternehmen des spanischen Unternehmens Telefonica und der finnischen Telefongesellschaft Sonera. Es wurde eigens für den gemeinsamen Aufbau und Betrieb von Highspeed-Netzen der künftigen dritten Mobilfunkgeneration nach der UMTS-Spezifikation gegründet. Mit dem offiziellen Betriebsstart erster UMTS-Netze rechnet man aber erst in ein bis zwei Jahren; entsprechend verfügt Group 3G noch über kein eigenes Mobilnetz in Deutschland – ebenso wie der UMTS-Mitbewerber MobilCom, mit dem E-Plus kürzlich einen ähnlichen Mietvertrag unterzeichnet hat.

Group 3G soll ihren Kunden nicht nur Sprachdienste über E-Plus-Frequenzen anbieten können, sondern auch die schon für E-Plus-Kunden verfügbaren aktuellen Datendienste HSCSD (High Speed Circuit Switched Data) und GPRS (General Packet Radio Service), die beide auf dem GSM-Standard fußen. Auch sollen 3G-Kunden einst nahtlos und unterbrechungsfrei zwischen UMTS- und GSM-versorgten Gebieten wechseln können. Das wird allerdings nur mit entsprechenden Dual-Mode-Handys gehen, die erst noch zu entwickeln sind.

"Mit diesen beiden Vereinbarungen kann E-Plus sein GSM-Netz wirtschaftlicher betreiben und sichert dem Unternehmen dadurch Euro-Einnahmen in Milliardenöhe", kommentierte Uwe Bergheim, Vorsitzender der Geschäftsführung von E-Plus. "Es spricht für die hervorragende Qualität unseres Netzes, dass wir in der Lage sind, zwei Mobilfunk-Unternehmen mit umfangreichen Kapazitäten zu versorgen, ohne dass sich unsere eigenen Kunden einschränken müssen."

Experten meinen allerdings, dass E-Plus nur die ohnehin brachliegenden Kapazitäten nun halbwegs sinnvoll nutzt. Das Unternehmen rangiert gemessen an der Kundenzahl abgeschlagen auf dem dritten Platz hinter den fast gleichauf führenden Betreibern T-Mobil und D2-Vodafone, die beide Anfang Februar meldeten, die 20-Millionen-Marke überschritten zu haben. E-Plus reklamierte Ende Februar gerade mal 7,2 Millionen Kunden für sich. (dz)