AT&T will nach US-Steuerreform Milliarde investieren und Boni zahlen

Mit der Steuerreform hat US-Präsident Trump in den USA seinen ersten großen gesetzgeberischen Erfolg erzielt. Zwei große Technikunternehmen kündigen nun medienwirksam an, ein Teil der erwarteten Profite weiterzugeben.

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AT&T will nach US-Steuerreform Milliarde investieren und Boni zahlen
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Von
  • dpa

Der Mobilfunkriese AT&T will nach Verabschiedung der US-Steuerreform eine Milliarde US-Dollar zusätzlich in den USA investieren und mehr als 200.000 Mitarbeitern einen Bonus von 1000 Dollar zahlen. Sollte US-Präsident Donald Trump das Gesetz vor Weihnachten unterzeichnen, würden die Sonderzahlungen noch während der Feiertage fließen, teilte der US-Konzern am Mittwoch mit. AT&T-Chef Randall Stephenson begrüßte die Reform. Sie bringe die US-Unternehmen hinsichtlich ihrer Steuerlast auf Augenhöhe mit dem Rest der industrialisierten Welt. Vox weist darauf hin, dass das Unternehmen diese Extra-Investition schon vor einigen Wochen für den Fall der Verabschiedung der Steuerreform angekündigt hatte, um dafür zu werben.

Auch der Kabelkonzern Comcast kündigte an, mehr als 1000 Mitarbeitern je 1000 Dollar Bonus zu zahlen und in den nächsten fünf Jahren in großem Stil in den USA zu investieren. Comcast zählt laut Analysten zu den großen Profiteuren der Steuerreform. Das Verhältnis zwischen AT&T und der Trump-Regierung war indes wegen einer Auseinandersetzung um die geplante Übernahme des Medienkonzerns Time Warner zuletzt eher angespannt. Die Kartellwächter des Justizministeriums wollen den über 85 Milliarden Dollar schweren Mega-Deal wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken verhindern.

Im März soll der Streit vor Gericht gehen. Eigentlich wollten die Unternehmen die Übernahme bis zum 22. April abschließen, daraus dürfte nun jedoch nichts werden. Der Prozess ist auch politisch hochbrisant, da Trump mit Time Warners Nachrichten-Flaggschiff CNN im Clinch liegt und sich gegen die Fusion ausgesprochen hat. (mho)