Ubuntu Touch lernt Android-Apps auszuführen
Das Smartphone-Betriebssystem Ubuntu Touch bringt Anbox (Android in a Box). Damit können auf den Handys auch Android-Apps genutzt werden.
Smartphones, die unter Ubuntu Touch laufen, sollen bald auch Android-Apps ausführen können. Dieses "Weihnachtsgeschenk" macht die UBports-Community ihren Usern. Möglich macht das die optionale Software Anbox (Android in a Box): Sie erstellt in einem LXC-Container ein modifiziertes Android-7-Betriebssystem, womit dann Android-Apps genutzt werden können. Diese Vorgehensweise benötigt wesentlich weniger Ressourcen, als einen vollständigen Android-Kernel zu emulieren.
Anbox liegt seit April in einer Pre-Alpha-Version für Ubuntu-Desktopsysteme vor. Nun kommt die Smartphone-Variante für Ubuntu Touch hinzu. Das soll das alternative Smartphone-Betriebssystem attraktiver machen. Bisher hat es keinen nennenswerten Marktanteil erringen können, was unter anderem an der eingeschränkten Verfügbarkeit von Apps liegt. Umgekehrt werden kaum Apps für Ubuntu Touch programmiert, weil die Nutzerschar klein ist.
Android ohne Google
UBports ist die Community, die Ubuntu Touch weiterbetreut, seit Canonical den Stecker gezogen hat. Die Community hofft, mit Android-Apps mehr User interessieren zu können, was in weiterer Folge zu einer größeren Zahl unterstützter Endgeräte führen soll. Anbox darf allerdings Googles App-Store Play nicht mitliefern. Also können Apps nur in dem Maße funktionieren, wie sie ohne Google-Dienste auskommen.
Whatsapp soll bereits im Anbox-Container unter Ubuntu Touch laufen. Die UBports-Community selbst bevorzugt den Messenger Telegram, für den es mehrere Ubuntu-Touch-Implementierungen gibt. Auch Signal funktioniert unter Ubuntu Touch, und Wire-User können auf eine Webapp zurückgreifen. (ds)