Nicknames ade: Dating-App OkCupid fordert Klarnamen ein

Die Dating-App OkCupid ließ bisher Nutzernamen wie "unicorn__jizz" zu. Das wollen die Betreiber ändern und fordern ihre User dazu auf, die realen Vornamen für die Online-Partnersuche anzugeben.

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Nicknames ade: Dating-App OkCupid fordert Realnamen ein
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Lea Lang

In einem offenen Brief an ihre jetzigen und zukünftigen Nutzer haben die Betreiber der Dating-App OkCupid dazu aufgefordert, Phantasienamen zu unterlassen und stattdessen den echten Vornamen für Profile zu nutzen.

Auf Twitter erntet der Aufruf zu Realnamen auf OkCupid viel Kritik.

(Bild: Screenshot)

OkCupid möchte mit dieser Änderung, die als Roll-Out startet und 2018 für alle Nutzer abgewandt werden soll, die Profile entmystifizieren. Die Menschen auf Partnersuche sollten sich nicht hinter Fassaden verstecken, sondern sich für ihren Vornamen entscheiden. Allerdings müsste es nicht der volle Vorname sein, wie er im Ausweis steht, auch Abkürzungen seien erlaubt. Man solle sich für einen Namen entscheiden, den der Gesprächspartner auf dem ersten Date zur Ansprache verwenden soll.

Damit sind Namen wie "unicorn__jizz", "PasswordsCuddle" und "Suuperlonelyman" bald Geschichte. Das Konzept von realen Vornamen statt kreativen bis eindeutigen Nutzernamen ist nicht neu. Die Dating-Plattform Tinder lässt Nutzer nicht einmal darüber entscheiden, sie importiert einfach den Vornamen aus dem Facebook-Profil. Nur wer dort ein Hirngespinst eingegeben hat oder ein zweites Profil nutzt, kommt um die Angabe des echten Vornamens herum.

Gerade im Dating-Geschäft wünschen sich User Anonymität bis zum ersten Treffen. In Dating-Profilen geben Nutzer genug sensible Informationen an, die nicht auf anderen Plattformen oder über Google-Suchen gefunden werden sollen.

Neben der Peinlichkeit, von Arbeitskollegen damit konfrontiert werden zu können, birgt die Nutzung der Realnamen auch Gefahren: Vornehmlich Frauen wählen online Phantasienamen, um nicht Opfer von Stalkern und/oder Gewalttätern zu werden. 2015 kam es zu Protesten, als Facebook seine Nutzer verpflichtete, die realen Namen einzugeben und klar erkennbare Phantasienamen sperrte. Zuletzt wurde publik, dass ägyptische Behörden des Landes Daten aus Dating-Plattformen nutzten, um eine Verhaftungswelle gegen Mitglieder der LGBTQ-Community anzustoßen. (lel)