Kabellose Stromübertragung: Energous lädt Geräte per Funkwellen

Das US-Startup will Geräte über eine Strecke von fünf Metern mit Strom versorgen. In den USA wurde ein Teil der Technik nun von der FCC zertifiziert.

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Kabellose Stromübertragung: Energous lädt Geräte per Radiowellen

(Bild: Energous)

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Kabelloses Laden funktioniert bislang nur per Induktion, wenn die Geräte direkt auf speziellen Ladematten liegen. Das börsennotierte US-Unternehmen Energous Corporation will mit seiner Technik namens Wattup den Strom jedoch bis zu fünf Meter durch die Luft übertragen. Dazu sendet ein Wattup-Transmitter die Energie in Form von Funkwellen auf dem Band zwischen 5,850 und 5,875 GHz aus. Die Empfänger wandeln die Energie in Strom um. Ziel sollen Smartphones und kleinere IoT-Geräte sein, die weniger als 10 Watt benötigen.

Das 2013 gegründete Start-up teilt seine Übertragungstechnik in drei Entfernungszonen auf: Near Field sei als Ersatz für USB-Kabel gedacht und äußerst kostengünstig umzusetzen. Mid Field decke den Bereich bis zu einem Meter ab und sei Ideal für Smartphones, Tastaturen, Mäuse, Headsets und Wearables. Der Far-Field-Bereich gehe bis zu 5 Meter und könne in einem Raum beispielsweise Sensoren, Lautsprecher oder Gamepads versorgen.

Die Federal Communication Commission der USA hat nun zunächst die Mid Field Übertragungstechnik zertifiziert, die bis zu einem Meter reicht. So sollen die Mid-Field-Transmitter den Vorgaben der FCC Part 18 genügen. Sie stellt sicher, dass Geräte die Funkkommunikation anderer Dienste nicht stören. Eventuelle gesundheitliche Risiken werden im FCC Part 18 nicht überprüft.

Zur Effizienz seiner Übertragungstechnik schweigt Energous sich aus. In der zugehörigen FAQ ist lediglich zu erfahren, dass die Wattsup-Transmitter per Bluetooth mit den Endgeräten kommunizieren und ihre Energie nur senden, wenn die Geräte tatsächlich geladen werden müssen.

Energous will seine Technik in zwei Wochen auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas vorstellen.

Berichtigung 28.12.: Aufgrund eines Fehlers hatten wir "Radio Waves" zunächst mit "Radiowellen" statt mit "Funkwellen" übersetzt. (hag)