Computex: Tualatin überall und nirgends

Die Mainboard-Hersteller stellen ihre Produktpalette auf Intels nächsten Pentium-III-Prozessor mit Codenamen Tualatin ein.

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Von
  • Egbert Meyer

Intels nächster Pentium III mit Codenamen Tualatin ist auf der Computex nirgends zu sehen, doch jeder Mainboard-Hersteller passt seine Produktpalette an diesen neuen Prozessor an. Derzeit steckt im Pentium III der Coppermine-Kern, der mit Ach und Krach die Gigahertz-Grenze erreichen konnte. Für höhere Taktraten hat Intel den in einem 0,18-µm-Prozess hergestellten Coppermine auf 0,13 Mikron geschrumpft, ein paar Verbesserungen bei der Cache-Anbindung eingebaut und das ganze Tualatin getauft. Zuerst will Intel ihn in einer Mobile-Version für Notebooks heraus bringen, doch alle Mainboard-Hersteller passen ihre Produktpalette schon mal an die Desktop-Variante im Sockel-370-Format an.

Drei Chipsätze dominieren den Tualatin-Markt: Der VIA Apollo Pro266T (VT8633T) mit Double-Data-Rate-Speicherinterface und die SDR-Chips VIA Apollo Pro133T (694T) und Intel i815E/EP im "B-Stepping". Außer der Unterstützung für den neuen Kern bieten die drei nichts Neues und entsprechen den Tualatin-unfähigen Vorgängern Pro266 (VT8633), Pro133A (694X) und i815E/EP. Während einige Hersteller ihre bestehenden Produkte lediglich mit dem neuen Chipsatz und den notwendigen Änderungen versehen, renovieren andere ihre Ausstattungsliste: Erfreulich oft findet sich inzwischen ein Netzwerk-Anschluss auf den Boards; auch integrieren immer mehr Hersteller einen Vierkanal-fähigen Soundchip oder AC97-Codec. IDE-Chips mit oder ohne RAID-Unterstützung gehören ebenfalls häufig zur Grundausstattung. Die neuen Boards unterstützen natürlich auch die Coppermine-Prozessoren, sodass sie oft als "Universal Mainboard" in den Produktlisten auftauchen. Gigabyte verbaut als Kennzeichen sogar einen andersfarbigen Prozessorsockel. Nicht sicher ist übrigens, dass der alte PPGA-Celeron mit 2 Volt Kernspannung (Mendocino) in allen Universal-Boards läuft.

Die Leistung der Universal-Klasse wird wohl zu wenigen Überraschungen führen. Lediglich die Änderungen des Tualatin versprechen etwa drei Prozent mehr Geschwindigkeit. Wann Intel die Desktop-Version des Tualatin (mit Taktraten zwischen 1 und etwa 1,3 GHz) vorstellt, ist unklar. Wer jedoch jetzt die Anschaffung eines einigermaßen zukunftssicheren Sockel-370-Mainboards plant, kommt an den Universal-Modellen nicht vorbei. (em)