Prozessor-Bug: Intel-Chef stieß hunderttausende Aktien ab, Börsenkurs sackt ab

Brian Krzanich verkaufte im November 2017 eine riesige Anzahl von Intel-Aktien. Die CPU-Lücke war dem Unternehmen seit Juni bekannt.

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Intel-Lücke: Intel-Chef stieß hunderttausende Aktien ab, Börsenkurs sackt ab

(Bild: Intel)

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Die Berichte über die Sicherheitslücke von Intel-Prozessoren hat sich direkt an der Börse niedergeschlagen: Seit dem ersten öffentlichen Bekanntwerden der Lücke am 2. Januar verlor die Intel-Aktie an der New Yorker Börse zeitweise um bis zu 7 Prozent an Wert. Am 3. Januar schloss die Aktie mit einem Verlust von 3,4 Prozent bei 45,26 US-Dollar. Zugewinne konnte der Konkurrent AMD verbuchen, dessen Prozessoren von der Sicherheitslücke zumindest nicht in dem Umfang betroffen sein sollen. Der Kurs stieg zunächst um gut 11 Prozent auf 12,14 US-Dollar, gab zum Börsenschluss aber wieder etwas nach auf 11,55 US-Dollar.

Für Diskussionen sorgt derweil der massive Aktienverkauf von Intel-Chef Brian Krzanich, der am 29. November 2017 Intel-Aktien im Wert von 24 Millionen US-Dollar abstieß. Damals war der Öffentlichkeit die Sicherheitslücke noch nicht bekannt – laut Businessinsider erfolgte der Verkauf allerdings einige Monate nachdem Intel von Google über eine schwerwiegende Sicherheitslücke der Prozessoren informiert wurde. Das soll nämlich schon im Juni passiert sein. Bereits im vergangenen Jahr wurde der Aktienverkauf Krzanichs kontrovers diskutiert. Krzanich soll seitdem nur noch den von Intel geforderten Pflichtanteil halten – also 250.000 Aktien (derzeitiger Wert rund 11,3 Millionen US-Dollar). Intel zufolge soll der Aktienverkauf nichts mit der Prozessor-Schwachstelle zu tun haben.

Berichten zufolge soll die Sicherheitslücke zahlreiche Intel-Prozessoren der letzten Dekade betreffen. Die Lücke soll es Angreifern ermöglichen, sensible Daten aus Speicherbereichen auszulesen und lässt sich offenbar nur durch aufwendige Sicherheits-Patches in Betriebssystemen wie Linux, Windows und macOS schließen. Dies soll allerdings auch Performance-Einbußen zur Folge haben – hierbei wurde kurz nach Bekanntwerden der Lücke je nach Workload von Einbrüchen um bis zu 30 Prozent spekuliert. Intel wiederum behauptet, dass die Performance-Einbußen für die Anwender kaum bemerkbar seien.

Intel betonte außerdem, dass die Lücke nicht nur Intel-Prozessoren betreffe, sondern auch auf anderer Hardware ausgenutzt werden könne. Google führte aus, dass auch AMD- und ARM-Prozessoren betroffenen sein sollen und auch Android-Systeme gefährdet seien. AMD erklärte, dass die Prozessoren nur bei einer von drei Angriffsvarianten der Google-Analysen betroffen sein sollen. (mfi)