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Vega Mobile: AMD kündigt Notebook-GPU mit HBM2 an

AMD will in Kürze die erste Notebook-GPU mit HBM2-Speicher auf den Markt bringen. Erste Details erinnern stark an ein anderes frisch vorgestelltes Produkt.

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Vega Mobile: AMD kündigt Notebook-GPU mit HBM2 an

AMDs CEO Lisa Su zeigt den neuen Vega-Mobile-Chip.

(Bild: AMD)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Florian Müssig

Unter dem Codenamen Vega Mobile arbeitet AMD derzeit daran, dem High-End-Grafikchip Radeon Vega 64/56 einen Ableger für Notebooks zur Seite zu stellen. Der Chip hat in etwa die Hälfte dessen Chipfläche und nutzt nur einen statt zwei HBM2-Speicherstapel. Konkretere technische Daten will AMD erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen

Ein bereits genanntes und für sich allein wertloses Detail lässt allerdings aufhorchen: Das komplette Package aus Chip und Trägerplatine sollen insgesamt nur 1,7 Millimeter dick sein. Das ist exakt der Wert, den Intel für seine erst vor wenigen Stunden enthüllten Core-i-Prozessoren mit integrierter Radeon-Grafik genannt hat: Eine so geringe Bauhöhe sei nämlich nur durch den Einsatz von Intels Interposer-Alternative EMIB möglich.Damit liegt die Vermutung nahe, dass der von AMD angekündigte Vega-Mobile-Chip sehr eng mit dem Chip verwandt ist, den Intel für seinen Kombi-Prozessor bei AMD einkauft – inklusive EMIB-Technik.

Solch eine "Wiederverwertung" wäre nichts ungewöhnliches, sofern beide Varianten in unterschiedlichen Leistungsklassen spielen. Hier könnte AMD durchaus eine Schippe drauflegen: Bei Intel nutzt die GPU 20 CUs (Vega GL) oder 24 CUs (Vega GH), doch laut Gerüchteküche hat der Chip eigentlich 28 CUs – das lässt Luft nach oben. Zudem könnte AMD die Intel-Version beim Speicherausbau oder der 3D-Performance (über höhere Taktraten und ein größeres TDP-Budget) überflügeln: Intel verwendet immer 4 GByte HBM2-Speicher und beschränkt die Abwärme auf 65 Watt (Vega GL) oder 100 Watt (Vega GH) – jeweils inklusive Vierkern-CPU.

AMD nannte zwei Features, die demnächst in seinen Grafiktreibern Einzug halten werden. So sei ein Treiber-Update in Arbeit, das die Wiedergabe von 4K-HDR-Videos am PC ermöglichen werde. Auf ein konkretes Datum ließ sich AMD nicht festnageln; allerdings sei der Plan, den Treiber fertig zu haben, wenn die neuen Ryzen-CPUs mit integrierter Grafik für Desktop-PCs in die Läden kommen. Zudem wolle man künftig nicht nur FreeSync, sondern auch die ähnliche Funktion Variable Refresh Rate unterstützen, welche mit HDMI 2.1 kommt. Hier gab es ebenfalls kein konkretes Datum – und auch keine Information, mit welchen GPUs dies funktionieren wird.

AMDs Grafik-Roadmap bis 2020

(Bild: AMD)

Bei den GPUs an sich steht als nächstes ein Shrink von 14 nm auf 7 nm an. Die 7-nm-Variante soll sich besonders für Machine Learning eignen; erste Samples will AMD noch in diesem Jahr verteilen. Das lässt befürchten, dass eine breitere Verfügbarkeit und Varianten für Gamer noch bis ins Jahr 2019 auf sich warten lassen. Für 2019 steht aber auch der ebenfalls in 7 nm gefertigte Vega-Nachfolger Navi auf der Roadmap – und 2020 soll eine gänzlich neue Architektur folgen. (mue)