Guggenheim für Kunstreisende im Web
Seit Jahren plant die Guggenheim-Stiftung ein "Virtual Museum" im Internet – bisher mit spärlichem Erfolg. Ab September soll alles besser werden.
Seit Jahren plant die Guggenheim-Stiftung ein Virtual Museum im Internet – bisher mit spärlichem Erfolg. Nach Informationen der New York Times soll jetzt alles besser werden. Ab September sollen unter guggenheim.com kostenlose und kommerzielle Angebote nutzbar sein. Dann werden 50 Mitarbeiter in Manhattan für die Web-Site arbeiten.
Die New York Times beruft sich auf Informationen von Insidern. Der kostenlose Teil des Angebots soll Videos von Performances und Konzerten umfassen, außerdem Hintergrundinformationen wie Künstlerbiographien oder Expertenkommentare zu Exponaten liefern. Geplant sind weiter hochwertige digitale Reproduktionen, auch von Werken aus anderen namhaften Museen, darunter die St. Petersburger Eremitage, das Kunsthistorische Museum sowie die Albertina in Wien und das Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe.
Im Gegensatz zur Stiftung will Guggenheim.com auch profitorientiert arbeiten und setzt dabei auf Einnahmen durch den Handel mit Geschenkartikeln, Unterrichtsmaterialien und Komplettangeboten für Kunstreisende. Mehrere Banken sollen bereits Kapital zugesagt haben, noch bevor es beim E-Commerce zu kriseln begonnen hatte.
Das Museum of Modern Art in Manhattan hatte ähnliche Pläne in der vergangenen Woche in Frage gestellt, nachdem die Londoner Tate Gallery von einer vereinbarten E-Commerce-Zusammenarbeit Abstand genommen hatte. Auch David Bearman, Präsident der Beratungsfirma Archives and Museum Informatics, sagte "diese Dinge sind viel schwieriger als es den Anschein hat" und warnte, dass Museen durch kommerzielle Web-Sites ihren Non-Profit Status verlieren könnten. (dwi)