Hacker zwacken Rechenleistung von Behörde ab, um Kryptogeld zu schürfen

Das Landesamt für Besoldung und Versorgung Baden-Württemberg ist Opfer einer Hackerattacke geworden. Dabei sollen die Angreifer aber keine Daten abgezogen haben.

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Hacker zwacken Rechenleistung vom Landesamt für Besoldung und Versorgung ab

(Bild: Landesamt für Besoldung und Versorgung Baden-Württemberg)

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Bislang unbekannte Hacker sind mehrmals erfolgreich in das Computersystem des Landesamts für Besoldung und Versorgung Baden-Württemberg eingestiegen. Die Übergriffe fanden seit Herbst 2017 bis Anfang dieses Jahres statt, erklärte die Behörde.

Dabei sollen die Angreifer Rechenleistung von Servern in Anspruch genommen haben, um so Krypto-Währung wie beispielsweise Monero zu schürfen. Das heimliche Schürfen von Krypto-Währung auf Computern von Opfern ist aufgrund explodierender Kurse von Bitcoin & Co. derzeit ein Trend in der Malware-Szene.

Die Behörde versichert, dass die Angreifer bei der Attacke keinen Zugriff auf sensible Daten gehabt haben. Das Landesamt für Besoldung und Versorgung Baden-Württemberg kümmert sich unter anderem um die Abrechnung der Bezüge für Beamte in dem Bundesland und zahlt Kindergeld aus. Ein Sprecher erläutert, dass Sicherheitssysteme die Installation von weiterer Schadsoftware verhindern konnten.

Aus Sicherheitsgründen habe die Behörde dennoch diverse Anmeldesysteme, etwa für Dienstreisen, vorerst stillgelegt. Derzeit ist dafür wieder der Papierweg zu gehen. Die Abrechnungssysteme sollen vom betroffenen System getrennt auf anderen Servern laufen, sodass es keine Auswirkungen auf Auszahlungen geben soll.

Das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft ermitteln in dem Fall. Es besteht der Verdacht auf Computer-Spionage und -Sabotage. Eventuell steht der Angriff auf die Landesbehörde im Zusammenhang mit einer weltweit laufenden Attacke. Wie die Angreifer in das System eingestiegen sind, ist derzeit nicht bekannt. Die Ermittlungen dauern noch an. (des)