Crowdfunding: Start fürs Schweizer Online-Magazin Republik

Es ist das bisher erfolgreichste Crowdfunding-Projekt der Schweizer Medienlandschaft: Zur Nacht auf Montag beginnt Republik.ch mit der Berichterstattung für zahlende Abonnenten.

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Crowfunding: Start fürs Schweizer Online-Magazin Republik
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Von
  • dpa

In der Schweiz startet das viel beachtete neue Online-Magazin Republik. Das Besondere: Es hat mit seiner unter dem Namen Project R gestarteten Crowdfunding-Kampagne im Frühjahr vergangenen Jahres innerhalb von wenigen Tagen seine Ziele weit übertroffen. Am Sonntagabend wollten die Beteiligten mit einem Countdown die Plattform für mehr als 15.500 zahlende Nutzer freischalten, wie Geschäftsführerin Susanne Sugimoto der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Mit 30 Mitarbeitern wollen die Macher ein bis drei Artikel mit Fotos pro Tag veröffentlichen, in der Regel sechs Tage die Woche außer sonntags. Mit den Nutzern, die sie ihre Verleger nennen, wollen sie dabei regen Austausch pflegen. "Bei unseren Geschichten geht es um latente Aktualität, wir machen keine eigentliche Nachrichtenberichterstattung", sagte Sugimoto.

Bei dem Projekt arbeiten unter anderem Constantin Seibt, der lange für den Zürcher Tages-Anzeiger schrieb, und Christof Moser, früher bei der Weltwoche und SonntagsBlick. Die konservative Neue Zürcher Zeitung nennt die Republik ein "links-liberales Medienprojekt". Die Redaktion bezeichnet sich hingegen als unabhängig und kritisch.

Das Projekt hatte bei seiner Sammel-Kampagne im Frühjahr 2017 die Erwartungen weit übertroffen: Statt der angepeilten 3000 Einzahler kamen bis heute mehr als 15.500 Abonnenten zusammen. Sie zahlen 240 Franken (gut 200 Euro) für die Mitgliedschaft in der Genossenschaft und damit ein Jahresabonnement.

Im Medienbereich sei das ein Weltrekord gewesen, sagte Moser damals. Dazu kamen Gelder von Investoren und Spendern, sodass das Projekt nach Angaben Sugimotos über 7,7 Millionen Franken verfügt. Die Finanzierung sei damit für mindestens zwei Jahre gesichert. Eines der Vorbilder sei De Correspondent gewesen. Die niederländische Online-Zeitung startete 2013 als Crowdfunding-Projekt mit 13.000 zahlenden Mitgliedern und hat eigenen Angaben zufolge inzwischen 56.000 Abonnenten. (acb)