PC-Spiele im Jahr 2017: DirectX 12 geht die Luft aus

Im Vergleich zum Jahr 2016 sank 2017 die Zahl der veröffentlichten DirectX-12-Spiele, die von den neuen Direct3D-12-Funktionen profitieren konnten.

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PC-Spiele: Weniger Titel mit Direct3D-12-Unterstützung im Jahr 2017 erschienen

Screenshot aus dem DirectX-12-Spiel Rise of the Tomb Raider

(Bild: heise online)

Lesezeit: 2 Min.

Hardwarenahe 3D-Schnittstellen (Low-Level) finden bei Spiele-Entwicklern weniger Anklang als von vielen Spielern ursprünglich erwartet. So wurden laut einer auf Wikipedia gepflegten Liste im Jahr 2016 siebzehn Spiele veröffentlicht, deren Render-Engines die Microsoft-Schnittstelle DirectX 12 unterstützen. Darunter befinden sich Titel wie Rise of the Tomb Raider, Deus Ex Mankind Divided, Ashes of the Singularty, Gears of War Ultimate Edition und Battlefield 1.

Im Jahr 2017 erschienen demnach nur noch acht Spiele mit DirectX-12-Unterstützung, nämlich Sniper Elite 4, Halo Wars 2, Total War Warhammer 2, FIFA 18, Forza Motorsport 7, Star Wars Battlefront 2, Serious Sam Fusion 2017 und Hello Neighbor.

Auch Spiele, die die Low-Level-Schnittstelle Vulkan unterstützen, sind vergleichsweise rar gesät: Der prominenteste, sogar Vulkan-exklusive Titel im Jahr 2017 war der First-Person-Shooter Wolfenstein II The New Colossus. Dazu kamen etwa die Spiele Serious Sam VR The First Encounter und The Second Encounter, Warhammer 40.000 Dawn of War III (Linux), X Rebirth VR Edition und F1 2017 (Linux).

Besonders DirectX 12 konnte offensichtlich das Interesse vieler Entwickler gar nicht gewinnen. Die Website DSO Gaming weist in einem im Dezember 2017 veröffentlichten Artikel in dem Zusammenhang darauf hin, dass zahlreiche Spiele sogar langsamer laufen, wenn man sie mit dem DX12- statt DX-11-Codepfad startet (etwa Rise of the Tomb Raider). Theoretisch ließe sich mithilfe von DirectX 12 eine höhere Performance entfachen – vor allem über Funktionen wie Async Compute und Explicit Multi GPU –, dies koste aber Mehrarbeit, Ressourcen und letztendlich Geld. Diesen Mehraufwand scheuen offenbar viele Entwickler und begnügen sich mit einem mehr oder weniger gut optimierten DirectX-11-Renderpfad.

Direct3D 12 unterstützen etwa AMD-Grafikkarten der Serien Radeon R9 Fury, Radeon RX 400, Radeon RX 500 sowie Radeon RX Vega 56 und 64 sowie Nvidia-Grafikkarten der Serien GeForce GTX 900, GeForce GTX 1000 und Titan X. DirectX 12 lässt sich ausschließlich mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows 10 nutzen, Vulkan funktioniert dagegen auch auf Linux. (mfi)