Falscher Raketenalarm des öffentlichen Rundfunks in Japan

Nur wenige Tage nach einem fehlerhaften Katastrophenalarm im US-Bundesstaat Hawaii hat nun der japanische Rundfunk einen Angriff aus Nordkorea vermeldet. Der Fehlalarm wurde innerhalb von Minuten korrigiert.

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Nach Panik auf Hawaii: Falscher Raketenalarm des öffentlichen Rundfunks in Japan

Nordkorea muss gegenwärtig gar keine Raketen testen, um Panik zu schüren.

(Bild: (stephan), North Korea — Pyongyang, Arirang (Mass Games), CC BY-SA 2.0)

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In Japan hat der öffentliche Rundfunk Nippon Hōsō Kyōkai (NHK) an Nutzer der Onlinedienste eine falsche Warnung vor einem nordkoreanischen Raketenangriff verschickt und dies erst nach Minuten korrigiert. Der Fehlalarm ereignete sich nur wenige Tage nach einer deutlich schwerwiegenderen falschen Warnung an alle Handybesitzer auf Hawaii – ebenfalls vor einem Raketenangriff. Wie Reuters zusammenfasst, wurde die Warnung in Japan nun um kurz vor 19 Uhr Ortszeit an die Mobilgeräte verschickt, auf denen NHK-Apps installiert waren. Die fehlerhaften Warnungen wirken angesichts der Zuspitzung des Konflikts mit Nordkorea in Japan und Hawaii glaubwürdiger als noch vor einigen Jahren.

Der Text der verschickten Warnung in Japan lautete demnach nun: "Nordkorea scheint eine Rakete gestartet zu haben ... Die Regierung ruft alle Menschen dazu auf, in Gebäuden oder unterirdisch Schutz zu suchen." Nach fünf Minuten ging dem Bericht zufolge eine zweite Nachricht an alle Empfänger, in denen die ursprüngliche korrigiert wurde. Es gebe keine Berichte über eine mögliche Panik unter den Empfängern und noch sei unklar, welche Hintergründe der Fehlalarm hatte.

In Hawaii war nach ersten Berichten ein Fehler bei der Bedienung des Warnsystems der Grund für den Fehlalarm, der die Menschen teilweise für mehrere Dutzend Minuten um ihr Leben fürchten ließ. Wie die Washington Post zusammengefasst hat, hat das für die Warnungen genutzte Computerprogramm ein Dropdown-Menü, in dem "Test der Raketenwarnung" direkt unter "Raketenwarnung" steht. Der Verantwortliche wählte daraus die falsche Option und bestätigte die darauf folgende Nachfrage. Er wurde nun erst einmal versetzt, es gebe aber keine Pläne, ihn zu entlassen. (mho)