Nokia will Stellen abbauen

Der finnische Handyhersteller Nokia will die Produktion in seinem Bochumer Werk auf die Endmontage von Mobiltelefonen ausrichten.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Der finnische Handyhersteller Nokia will die Produktion in seinem Bochumer Werk auf die Endmontage von Mobiltelefonen konzentrieren und 300 Stellen abbauen. Teile der Fertigung sollen auf andere Werke verteilt oder an Subunternehmer vergeben werden. "300 Vollzeitarbeitsplätze stehen zur Diskussion", teilte eine Firmensprecherin heute mit. Zurzeit beschäftigt Nokia in Bochum rund 3000 Mitarbeiter. Das Werk ist eines von weltweit neun Nokia-Produktionsstätten.

Nokia will mit der Neuausrichtung der Mobilfunkproduktion in Deutschland die Effizienz und die Kundenorientierung steigern: "Wir sind ständig gefordert, mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unsere Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und gleichzeitig die Nähe zu unseren Kunden zu optimieren", sagte Anssi Vanjoki, Executive Vice President von Nokia Mobile Phones. Nokia ist seit Anfang der 80er Jahre in Deutschland vertreten und erzielte im Geschäftsjahr 2000 einen Nettoumsatz von 2,6 Milliarden Euro (5,1 Milliarden Mark). Die gesamte deutsche Nokia GmbH beschäftigte Ende des Jahres 4747 Mitarbeiter. Weltweit hat der Konzern mehr als 60.000 Beschäftigte.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa hat sich inzwischen schon die Bochumer IG Metall zu Wort gemeldet. Die Gewerkschaft bezeichnet die Entscheidung unter Hinweis auf die Gewinnsteigerung der Nokia GmbH um 30 Prozent im vergangenen Jahr als "vollkommen unverständlich". Im weiteren fordert die IG Metall die Unternehmensleitung gar auf, die Abbaupläne zurückzunehmen, um den "sozialen Frieden nicht zu gefährden". Mit der Genehmigung von Sonntagsarbeit und einem Tarifvertrag zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung habe die Gewerkschaft mit dafür gesorgt, den Produktionsstandort Bochum zu stärken. Die nun geplanten Kündigungen bedeuteten jedoch die Aufkündigung der bisherigen Vereinbarungen. (dz)