Irischer Minister sucht Arbeitskräfte für sein "IT-Wunderland"

Der irische Wirtschafts- und Arbeitsminister Tom Kitt sucht für sein florierendes "IT-Wunderland" neue Arbeitskräfte.

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  • dpa

Der Irische Wirtschafts- und Arbeitsminister Tom Kitt sucht für sein florierendes "IT-Wunderland" neue Arbeitskräfte. Das klassische Auswanderungsland Europas habe inzwischen bei einer Arbeitslosigkeit von etwa vier Prozent einen Mangel an Fachkräften in der Computerbranche, sagte der Minister in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Rande der weltgrößten Computermesse CeBIT in Hannover. "In den frühen 90er-Jahren hatten wir noch 16 Prozent Arbeitslosigkeit", sagte er.

Eine Greencard müsse deswegen auf der grünen Insel nicht eingeführt werden. "Wir haben eine liberale Einstellung zu Arbeitserlaubnissen", sagte Kitt. Iren, die vor rund zehn Jahren noch wegen der "hohen Arbeitslosigkeit ausgewandert sind, kehren jetzt wieder zurück".

Dabei habe Irland wegen einer "fortschrittlichen Schulbildung" selbst zahlreiche IT-Experten ausgebildet. Die Hightech-Wirtschaft habe einen großen Boom erlebt. "Seit 1999 sind wir der wichtigste Software-Exporteur. Drei Viertel der PCs, die in Europa verkauft werden, werden in Irland hergestellt", berichtete er.

"Wegen unserer modernen Wirtschaft fühlen wir uns stolz", sagte Kitt. "Wir machen Geschäfte in der EU, mit den USA und Japan. Wegen der freien Märkte sind wir begeisterte Europäer. Wir sind stärker als die Größe unseres Landes ahnen lässt." Zwischen 1994 und 1999 habe Irland eine mittlere Wachstumsrate von 8,5 Prozent erlebt. "Das Wachstum wollen wir aufrechterhalten."

Grundlage des Erfolges sei ein gemeinsames Handeln von Regierung, Handel, Unternehmen und Gewerkschaften. "Wir schließen Lohnvereinbarungen über vier Jahre ab", sagte der Minister. Zudem habe das Land seit den achtziger Jahren sehr viel in Bildungspolitik investiert.

"In den späten Achtzigern kamen dann viele multinationale Unternehmen nach Irland – wie Intel oder Microsoft. Von denen haben unsere Leute gelernt und später eigene Unternehmen gegründet", sagte Kitt. Diese Start-Up-Firmen arbeiteten hauptsächlich in der Business-to-Business-Branche und daran, Übertragungswege im Internet sicher zu machen. Kitt sagte: "Ganz Irland ist ein Silicon Valley." (dpa) / ()