Kabel-TV-Anbieter nehmen Volldigitalisierung in Angriff

Die Umstellung auf Volldigitalisierung im Kabelnetz sorgt für schnelleres Internet und höhere Auflösung. Kabelbetreiber planen die Abschaltung des Analogsignals gleich in mehreren Bundesländern.

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Digitales Antennen-Fernsehen

(Bild: dpa, Monika Skolimowska)

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  • dpa

In insgesamt 13 Bundesländern steht die Abschaltung der analogen Übertragung des TV-Signals über Kabel bevor. Die Volldigitalisierung werde neben einem verbesserten TV-Programm auch Internet-Verbindungen mit Gigabit-Geschwindigkeit bieten, teilte der Verband Deutscher Kabelnetzbetreiber, ANGA, am Mittwoch mit. In Berlin informierte der Verband über die anstehenden Pläne und die zeitlichen Rahmenbedingungen für die Umstellung in diesem Jahr. Dafür sei eine konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure erforderlich, hieß es.

Ab Sommer will Vodafone seine Kabelnetze schrittweise umstellen. In den Pilotregionen Landshut und Dingolfing wird der Umstieg derzeit getestet. Umfangreiche Informationen dazu habe das Unternehmen ins Netz gestellt, zusätzlich sollen alle Kunden auch per Post persönlich informiert werden.

Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat die Umstellung bereits vollzogen. In seinem Geschäftsbereich in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg ist das TV-Signal schon auf volldigital umgestellt. Die Ruhrmetropole Bochum werde noch im ersten Quartal 2018 zur "ersten Gigabit-City Deutschlands", teilte das Unternehmen mit. Über 170.000 Haushalte hätten dann die Möglichkeit, über das glasfaserbasierte Kabelnetz von Unitymedia mit Gigabit-Geschwindigkeit im Netz zu surfen.

Nach der Umstellung vom analogen zum digitalen Signal verbleibt mehr Bandbreite für zusätzliche Daten. So können etwa TV-Sender ihre Inhalte auch in hoher Auflösung durch die Kabel schicken. Aber auch deutlich höhere Internetgeschwindigkeiten werden möglich. Ende März 2017 wurde bereits das terrestrische Antennensignal auf digital umgestellt. Seither lassen sich über den neuen Standard DVB-T2 auch erstmals zahlreiche Sender in HD-Auflösung empfangen. Die privaten Sender strahlen ihr Programm allerdings verschlüsselt aus und verlangen für die Freischaltung eine Gebühr. (bme)