Update-Verweigerung: iOS 11 verbreitet sich langsamer als frühere Versionen

Kein großes iOS-Update haben iPhone- und iPad-Nutzer in den letzten Jahren so zögerlich eingespielt wie iOS 11. Problematisch ist dies insbesondere, weil Apple in älteren Versionen keine Sicherheitslücken mehr stopft.

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iOS 11 Neuerungen

Die Neuerungen von iOS 11 scheinen viele Nutzer nicht zum schnellen Update zu locken.

(Bild: Apple-Keynote)

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Über ein Drittel der iPhone- und iPad-Nutzer verharrt vier Monate nach der Veröffentlichung von iOS 11 weiterhin auf einer älteren iOS-Version. Dies geht aus den jüngsten von Apple veröffentlichten Zahlen zur Verteilung der Betriebssystemversionen hervor, gemessen an den Zugriffen auf den App Store am 18. Januar.

Trotz der gewöhnlich hohen Verkäufe von neuen Geräten im Weihnachtsgeschäft legte die Verbreitung von iOS 11 seit Anfang Dezember nur um sechs Prozentpunkte auf nun 65 Prozent zu – iOS 10 erreichte zu diesem Zeitpunkt im vergangenen Jahr bereits 76 Prozent der Geräte. 28 Prozent der iPhones und iPads setzen derzeit weiter auf iOS 10, 7 Prozent auf eine noch ältere Version.

Kein großes iOS-Update der vergangenen fünf Jahre wurde somit derart zögerlich installiert: iOS 7 lief im Januar 2014 schon auf acht von zehn iPhones und iPads, iOS 9 und iOS 10 schafften es im Vergleichszeitraum jeweils auf zwei Drittel aller Geräte. Nur bei iOS 8 war die Verbreitung ähnlich langsam, es kam Anfang Januar 2015 auf 68 Prozent.

Damals gab es einen handfesten Grund für die zögerliche Installation: Das Update erforderte zum Einspielen mehrere GByte an freiem Speicherplatz – ein Problem auf den zu diesem Zeitpunkt noch gängigen 8-GByte-iPhones, zudem plagten erhebliche Bugs das System-Update.

Für die zögerliche Installation von iOS 11 dürfte es mehrere Gründe geben: Das Update läuft nicht auf iPhone 5 sowie iPhone 5c und unterstützt zudem auch keine 32-Bit-Apps mehr. Zugleich bietet iOS 11 für ältere iPhones nur eine sehr überschaubare Anzahl an Neuerungen, die nicht gerade zum Umstieg lockt – wichtige grundlegende Neuerungen wie ARKit und die neuen Foto- und Videoformate HEIF sowie HEVC funktionieren nur auf neuerer Hardware.

Die Debatte um die automatische Drosselung bestimmter iPhones durch iOS-Updates könnte weitere Nutzer abgeschreckt haben, hier kam mit iOS 11.2 allerdings nur das iPhone 7 hinzu, bei iPhone 6 und 6s kann schon iOS 10.2.1 die Leistung bei Bedarf herabsetzen.

Das Verharren auf einer älteren iOS-Version ist in Hinblick auf teils gravierende Schwachstellen problematisch: Apple stopft Sicherheitslücken gewöhnlich nur in der jeweils jüngsten iOS-Fassung, so gibt es etwa gegen die Prozessorschwachstellen Spectre und Meltdown in iOS 10 sowie älteren Versionen keinerlei Schutz.

iOS 11 (22 Bilder)

iOS 11 bekommt zahlreiche Neuerungen.

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(lbe)