Ohne Meltdown-Lücke: Chinesische x86-Prozessoren KX-5000 vorgestellt, Angriff auf AMDs ZEN 2 mit KX-7000 geplant

Zhaoxins neue Prozessoren der Serie KX-5000 haben bis zu acht Kerne und sollen nicht für die Meltdown-Lücke anfällig sein. Die übernächste Generation KX-7000 soll es bereits mit AMDs künftigen Zen-2-Prozessoren aufnehmen können.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 482 Kommentare lesen
Ohne Meltdown-Lücke: Chinesischer x86-High-Performance-Prozessoren vorgestellt, Angriff auf AMDs ZEN 2 geplant

(Bild: Zhaoxin)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Der chinesische Prozessorentwickler Shanghai Zhaoxin hat die fünfte Generation seiner x86-High-End-CPUs unter der Bezeichnung KaiXian vorgestellt. Gefertigt werden die Prozessoren vom chinesischen Auftragsfertiger Shanghai Huali Microelectronics Corporation (HLMC) mit 28-Nanometer-Strukturen. Sie bestehen aus 2,1 Milliarden Transistoren, die Die-Fläche beträgt 187 mm². Die Mikroarchitektur bezeichnet Zhaoxin als WuDaoKou – für die Meltdown-Lücke soll diese nicht anfällig sein. Dies berichtet die Website wikichip.org und beruft sich auf eine direkte Aussage von Zhaoxin. Für Spectre sind die Chips anfällig, allerdings sei ein Angriff laut Zhaoxin unglaublich schwierig.

Die vorgestellte KaiXian-5000-Serie ist für PCs, Workstations und Laptops gedacht. Insgesamt fünf Modelle hat Zhaoxin vorgestellt: den KX-5540 und KX-5640 mit jeweils vier physischen Kernen sowie den KX-U5580, KX-U5680 und den sparsameren KX-U5580M mit jeweils acht Kernen. Simultaneous Multi-Threading unterstützen die Prozessoren nicht. Sie verarbeiten folglich nur genau so viele Threads, wie sie Kerne besitzen. Die Prozessoren laufen mit Taktfrequenzen von 1,8 GHz beziehungsweise 2 GHz, das M-Modell mit weniger als 1,8 GHz. Ihr integrierter Speichercontroller unterstützt Dual-Channel-DDR4-2400 und verwaltet bis zu 64 GByte RAM.

Zhaoxin veröffentlichte einige Ergebnisse der SPEC CPU 2006, nach denen der KXU5680 rund 14 Prozent (SPECint) beziehungsweise 12 Prozent (SPECfp) schneller rechnet als der Achtkerner Intel Atom C2750.

Alle Modelle sind kompatibel zu Intels Virtualisierungstechnik VT-x und unterstützen die Trusted Execution Technology (TXT). Dazu beherrschen sie auch die Befehlssatzerweiterungen SSE 4.2 sowie AVX – genaue Details zu AVX sind bislang unbekannt. WuDaoKou basiert auf der ZhangJing-Architektur, und diese offenbar auf Isaiah-II von VIA/Centaur – schon 2014 sprach man von AVX 2, wenn auch ohne FMA und Transactional Memory. Die integrierte Grafikeinheit unterstützt Microsofts Programmierschnittstelle DirectX 11.2 und steuert auch 4K-Displays an – mit welcher Bildwiederholfrequenz ist unklar.

SPEC CPU 2006
KX-5640 (4 Kerne, 2 GHz) KX-U5680 (8 Kerne, 2 GHz) Atom C2750 (8 Kerne, 2.4 GHz/ 2.6GHz)
SPECint 19,1 19,9 17,5
SPECint_rate 64,3 115 101
SPECfp 22,9 25,7 23
SPECfp_rate 53 81,3 76,8
Quelle: wikichip.org

Außerdem stellte Zhaoxin zwei Abkömmlinge für den Embedded-Bereich vor: den KH-25800 und KH-26800. Sie laufen mit 1,8 beziehungsweise 2,0 GHz Taktfrequenz und bieten jeweils 8 MByte L2-Cache. Im Unterschied zu den KX-5000ern verwalten sie bis zu 128 GByte Speicher und unterstützen ECC-RAM sowie Registered-DIMMs.

Zhaoxin soll derweil bereits an der nächsten Prozessorgeneration KX-6000 mit Lujiazui-Architektur arbeiten, für deren Kerne mindestens 3 GHz Taktfrequenz angepeilt seien. Mit der übernächsten Generation KX-7000 will Zhaoxin bereits die Performance von AMDs kommenden ZEN-2-Prozessoren erreichen. (mfi)