Bulletin: Google bringt weitere Blog-Plattform

Google testet eine neue Blog-Plattform, deren Fokus auf Beiträgen von lokalem Interesse liegt. Obwohl Wahrheitstreue nicht gefordert wird, handelt es sich offenbar um ein Projekt der Google-News-Abteilung.

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Plüsch-Androide neben Schild "Google"

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Google schickt eine neue Blog-Plattform namens Bulletin ins Rennen, die spontanes Live-Bloggen einfacher machen soll. Der Datenkonzern möchte, dass die Nutzer damit insbesondere Beiträge von ausgesprochen lokalem Bezug erstellen. Etablierte Medien sollen die Beiträge dann übernehmen können. Zudem ist Verbreitung via E-Mail und soziale Netzwerke vorgesehen. Google hat Bulletin Donnerstagabend in Nashville, Tennessee, vorgestellt.

Keine Rede ist bislang davon, dass Medien die Blogger für übernommene Beiträge entlohnen. Die Autoren können ihre Werke lediglich offline nehmen. Der Betatest ist zunächst nur Usern in Nashville sowie in Oakland, Kalifornien, zugänglich. Voraussetzungen sind ein Google-Konto und ein Android-Handy, wobei iPhones bald hinzukommen sollen. Bulletin-Beiträge sind direkt im Mobil-Browser zu erstellen, die explizite Installation einer App entfällt. Möglich macht das eine Progressive Web App (PWA) von Google.

Passend zum Projekt hat Google Bulletin nicht selbst an die große Glocke gehängt. Veröffentlicht wurden die Informationen vielmehr von der Bloggerin Sami Cone. Sie war "stolz", zu der Präsentation in Nashville eingeladen worden zu sein, und hat davon auch ein Handyvideo online gestellt – allerdings bei YouTube:

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Live-Blogging ist offenbar striktes Konzept: Alles, was im Browser eingefügt wird, geht laut Präsentation sofort online. Die Öffentlichkeit kann dem Blogger also bei der Arbeit zusehen. Für interessierte Blogger sind bislang nur eine Anmeldeseite für den Betatest sowie die Nutzungsbedingungen, die unter dem Google-News-Banner firmieren, öffentlich

Das lässt auf den Ursprung des Projekts innerhalb des Konzerns schließen. Denn mit Blogger (Blogspot) besitzt Google bereits seit 15 Jahren eine etablierte Blogging-Plattform und auch Google+ wird von manchen zum Bloggen benutzt. Es wäre daher keine Überraschung, würden Bulletin-Postings bald auch auf Google News auftauchen.

Bei Bulletin verbittet sich Google nackte Haut, sinnlose Gewalt und Gewaltverherrlichung, Hassrede, Belästigungen und Mobbing, die Verbreitung vertraulicher, personenbezogener Daten, Identitätsanmaßung, Spam und Malware, Urheberrechtsverletzungen, die Förderung gefährlicher oder illegaler Aktivitäten sowie medizinische Ratschläge.

Nicht verlangt wird, dass die in Bulletin-Postings gemachten Angaben wahr sind oder vom Autor für wahr gehalten werden. (ds)