Microsofts Garage-Projekt: Auf der Serviette entwickeln

Schnellere Entwicklung: Mit der jetzt als "Garage Project" vorgestellten App "Ink to Code" sollen Entwickler das Prototyping sehr viel schneller bewältigen können.

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Microsoft Garage Projekt: Auf der Serviette entwickeln...
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Von
  • Frank-Michael Schlede

Es gehört zu den vielfach zitierten Mythen der Softwareentwicklung, dass die größten Einfälle und Erfindungen auf einer Papierserviette (beziehungsweise in Deutschland auf dem Rücken eines Bierdeckels) entstanden sind. Ganz gleich, ob das Prototyping nun auf einem derartigen Medium, einer Kreidetafel oder einem Whiteboard geschieht bleibt danach für den Entwickler doch immer die zumeist mühsame Aufgabe, diese seine Idee in Source Code umzuwandeln.

Microsoft betreibt im amerikanischen Cambridge bei Boston in der Einrichtung Microsoft New England Research and Development auch das sogenannte "Garage Intership". Dort werden Projekte unter anderem auch von Studenten in kleinen Teams von fünf bis sechs Personen entwickelt, die oftmals nicht unbedingt kommerziell sind, sondern einen Forschungscharakter besitzen. Eine Gruppe dieser Microsoft-Mitarbeiter hat dabei im letzten Sommer einen eigenen Prototypen entwickelt, der sich mit dem Problem des Prototyping auf "externen Medien" wie Servietten beschäftigt. Die App Ink to Code soll es Programmieren erlauben, mit Hilfe der Maus oder eines Stiftes, beim Start einer App-Entwicklung gängige Symbole wie Rahmen zu verwenden, um eine erste Skizze ihrer Entwicklung anzulegen, die sie zu Visual Studio exportieren können.

Die App soll sich für das Prototyping der Benutzerschnittstellen von UWP- (Universal Windows Platform) und Android-Apps eignen. Ink to Code ist dann laut der Entwickler dazu in der Lage, den Anfang einer App in Visual Studio aus den Zeichen heraus zu erstellen. Zu den Elemente, die von dieser ersten Version unterstützt werden, gehören neben Label, Textfeldern und -abschnitten auch Bilder und Buttons. Die Macher der App betonen ausdrücklich, dass die App nicht dazu in der Lage ist, eine komplette Anwendungen aus der Skizze zu erstellen, sind sich aber sicher, dass ihr Einsatz die grundlegende Erstellung einer solchen App sehr gut automatisieren und dann deutlich beschleunigen kann. Auch die Zusammenarbeit zwischen den Entwickler lässt sich ihrer Ansicht nach durch eine derartige Technik vereinfachen und beschleunigen.

Ein Garage-Projekt von Microsoft: Ink to Code. Programmieren mit dem Stift oder der Maus.

(Bild: Microsoft)

Leider steht die App augenblicklich nur in den USA und Kanada zur Verfügung. Der Link auf App Ink to Code führt zwar bereits zu einem deutschsprachigen Eintrag im Windows Store, ein direkter Download ist aber zurzeit noch nicht möglich. (fms)