Nach Klage: Apple schließt Lizenzabkommen mit Haptik-Spezialist Immersion

Apple lizenziert nun Touch-Feedback-Technik von Immersion, der laufende Rechtsstreit wurde außergerichtlich beigelegt. Immersion hatte Apple die Verletzung von Patenten vorgeworfen und einen iPhone-Einfuhrstopp gefordert.

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iPhone 6s

Seit dem iPhone 6s ist das Display druckempfindlich – und unterstützt "3D Touch".

(Bild: dpa, Andrea Warnecke)

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Apple hat im Rechtsstreit mit der Firma Immersion eingelenkt: Man habe ein Lizenzabkommen mit dem iPhone-Hersteller geschlossen sowie ein globale Einigung erzielt, teilte das auf haptisches Feedback spezialisierte Unternehmen am Montag mit. Der Umfang der Lizenzabkommen – etwa welche Techniken und Patente dies umfasst – wurde nicht genannt, auch die finanziellen Details der Übereinkunft sollen unter Verschluss bleiben.

Die Einigung folgt ein knappes Jahr auf eine von Immersion angestrengte Klage: Die Firma hatte Apple vorgeworfen, Patente unter anderem durch die Integration von “3D Touch” und “Force Touch” in iPhone 6s und Apple Watch zu verletzen. Drückt der Nutzer auf diesen Geräten fest auf den Bildschirm, erhält er durch Vibration eine haptische Rückmeldung, Apple integriert dafür eine “Taptic Engine”.

Die Taptic Engine in Apple Watch und iPhone sorgt für haptisches Feedback.

Parallel zu der Klage hatte sich Immersion auch mit einer Beschwerde an die US-Handelsbehörde ITC (International Trade Commission) gewandt, um ein Einfuhrverbot für die iPhone- und Apple-Watch-Modelle zu erwirken.

Die 3D-Touch-Funktionen "Peek" und "Pop", die auf leichteren Druck hin erst eine Vorschau und schließlich nach festerem Drücken die Gesamtansicht von Inhalten öffnen, verletzten laut Immersion das Patent 8,773,356 über eine "Tastempfindung" beim Berühren eines Touch-Displays.

Der Haptik-Spezialist störte sich auch an Apples Verwendung bestimmter festgelegter Vibrationsmuster, die etwa von einem Anruf oder einer Benachrichtigung ausgelöst werden – dies nutze die in Patent 8,619,051 beschriebene Technik. Immersion führt zudem Patent 8,659,571 ins Feld, es werde ebenfalls durch das Vibrations-Feedback bei "Peek" und "Pop" verletzt.

Immersion entwickelt seit 1993 haptische Feedback-Systeme und hält nach eigener Angabe gut 2000 Patente in diesem Bereich. Wegen “Force Feedback” war Immersion in der Vergangenheit unter anderem gegen Microsoft vor Gericht gezogen, der Streit endete damals ebenfalls mit einem Lizenzabkommen. (lbe)