Microsoft durch US-Steuerreform tief im Minus, Cloud-Dienste treiben Geschäft an

Microsoft muss einen Riesenverlust trotz guter Geschäfte verbuchen, Einmalbelastungen durch die Trumpsche Steuerreform sorgen für rote Zahlen. Die Geschäfte aber laufen gut, vor allem durch die Cloud-Dienste.

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Microsoft
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Von
  • Jürgen Kuri

Ein brummendes Cloud-Geschäft hat Microsoft zu Jahresende deutlich mehr Umsatz beschert, eine hohe Abschreibung wegen der US-Steuerreform riss jedoch ein tiefes Loch in die Bilanz. Im zweiten Geschäftsquartal 2018 (bis Ende Dezember) verzeichnete Microsoft einen Netto-Verlust in Höhe von 6,023 Milliarden Dollar. Im Vorjahreszeitraum hatte es noch einen Netto-Gewinn von 6,267 Milliarden US-Dollar gegeben.

Der hohe Fehlbetrag erklärt sich durch die US-Steuerreform, von der Microsoft zwar auf längere Sicht profitieren dürfte, die jedoch zunächst eine Abschreibung von 13,8 Milliarden Dollar verursachte. Grund dürfte vor allem eine Abgabe auf im Ausland geparktes Firmenvermögen sein. Der operative Gewinn, der nicht durch die Einmalzahlungen belastet wird, stieg um zehn Prozent auf 8,679 Milliarden Dollar, im gleichen Quartal des Vorjahres betrug er 7,905 Milliarden US-Dollar.

Der Umsatz stieg um zwölf Prozent auf 28,918 Milliarden Dollar nach 25,826 Milliarden US-Dollar im gleichen Quartal des Vorjahres. Die Quartalszahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich. Microsofts Wachstumstreiber bleibt das Cloud-Geschäft, hier gab es ein Umsatzplus von 56 Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar. Die Cloud-Plattform für Unternehmen, Azure, legte sogar um 98 Prozent zu. Damit steigt der Druck auf den Marktführer Amazon Web Services.

Bei der gewerblichen Online-Version von Office 365 verzeichnet Microsoft ebenfalls starkes Wachstum, der Umsatz stieg um 41 Prozent. Wie bei Azure werden für diesen Geschäftsbereich keine absoluten Zahlen genannt. Das Business-Netzwerk Linkedin schaffte einen über 20-prozentigen Umsatzanstieg und trug 1,3 Milliarden Dollar zum Konzernumsatz bei. Dank eines guten Weihnachtsgeschäfts kletterte der Umsatz auch in der Gaming-Sparte mit der Spielkonsole Xbox um 8 Prozent.

Mit der Endverbraucher-Variante von Office und entsprechenden Cloud-Diensten konnte Microsoft eine Umsatzsteigerung von 12 Prozent erreichen. Mit OEM-Lizenzen von Windows schaffte Microsoft immerhin noch ein Umsatzplus von 4 Prozent.

Die Unternehmensangebote mit Windows und zugehörigen Cloud-Diensten verzeichneten dagegen einen Umsatzrückgang von 4 Prozent. Die Notebooks, PCs und Tablets der Surface-Reihe sorgten für eine Umsatzsteigerung von 1 Prozent. (jk)