GroKo-Parteien diskutieren Diesel-Nachrüstung

Union und SPD sprechen offenbar über technische Nachbesserungen an älteren Dieselmotoren. Das geht aus einem Zwischenstand der Verhandlungen über eine neue große Koalition zum Thema Umwelt hervor, aus dem die Deutsche Presse-Agentur heute zitiert

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Amminex SCR-Nachrüstung
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Von
  • dpa

Union und SPD sprechen offenbar über technische Nachbesserungen an älteren Dieselmotoren. Das geht aus einem Zwischenstand der Verhandlungen über eine neue große Koalition zum Thema Umwelt hervor, aus dem die Deutsche Presse-Agentur heute (2. Februar 2018) zitiert:

Anbieter von Nachrüstungen verweisen darauf, dass man die Komponenten an den verschiedensten Positionen einbauen könnte. Die Autohersteller stellen das in der Furch vor Verprflichtungen und in der Hoffnung auf Steuergeldgeschenke ganz anders dar.

(Bild: Amminex )

„Wir werden insbesondere die Schadstoffemissionen aus dem Straßenverkehr an der Quelle weiter reduzieren, dazu gehören sowohl – soweit technisch möglich und wirtschaftlich vertretbar – technische Verbesserungen von Fahrzeugen im Bestand als auch eine zügige Flottenerneuerung mit real emissionsarmen Fahrzeugen.“

Diese Pläne könnten mehr als die Millionen Autos aus dem Volkswagen-Konzern umfassen, die nach Manipulation an der Motorsteuerung mit Software-Updates ohnehin nachgebessert werden müssen. Das lässt aufhorchen, denn sogenannte technische Nachrüstungen mit einer Ertüchtigung von Komponenten wie Katalysator oder SCR-Einspritzung könnten die Abgasreinigung deutlich wirksamer verbessern.

Allerdings werden sie von den Autoherstellern als zu teuer und in vielen Fällen auch als technisch undurchführbar abgelehnt. Ganz im Sinne der Industrie wäre dagegen die von den Parteien ebenfalls diskutierte „Flottenerneuerung“ mithilfe von Steuergeldern nach dem Vorbild der Abwrackprämie von 2009.

Während der Sondierungen von CDU, CSU und SPD wurde bisher nur allgemein über „Nachrüstungen“ gesprochen, ohne Konkretisierung auf eine „kleine“ Software- oder eine umfassende Hardware-Lösung.

Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer interpretiert diese Zurückhaltung als Schonung der Autoindustrie: „Union und SPD drücken sich um klare Aussagen zu notwendigen technischen Umrüstungen der Fahrzeuge für saubere Luft. Wir brauchen endlich technische Nachrüstungen auf Kosten der Hersteller“. (fpi)