Weiterer Schlag gegen Denuvo und VMProtect: Kopierschutz von Assassin's Creed Origins umgangen

Nach über drei Monaten haben Cracker das besonders komplizierte Kopierschutzsystem von Assassin's Creed Origins ausgehebelt.

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Weiterer Schlag gegen Denuvo und VMProtect: Kopierschutz von Assassin's Creed Origins umgangen

Assassin's Creed Origins

(Bild: Ubisoft)

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Crackern ist es offenbar gelungen, die bislang als äußerst sicher geltende Kopierschutzkombination von Ubisofts Rollenspiel Assassin's Creed Origins (ab 45,99 €) auszuhebeln. Dies geht aus einschlägigen Foren und Tauschbörsen hervor.

Assassin's Creed Origins hielt bisher allen Versuchen von Crackern stand, da es eine Kombination aus der Anti-Tamper-Software Denuvo 4.9 und VMProtect verwendet. Denuvo soll den Schutz der Gaming-Clients – uPlay in Fall von Assassin's Creed Origins – aufrecht erhalten, indem es Prüfabfragen an zufälligen Stellen im Programmcode des Spiels implementiert. VMProtect sichert wiederum den Programmcode von Denuvo vor Reverse Engineering. Dennoch gilt das Ziel von Denuvo als erreicht, ein Spiel in den besonders lukrativen, ersten Wochen nach dem Verkaufsstart zu schützen und dadurch illegale Kopien in Tauschbörsen zu verhindern. Assassin's Creed Origins erschien bereits am 27. Oktober 2017.

Assassin's Creed Origins (15 Bilder)

(Bild: Ubisoft)

Erst kürzlich hebelten Cracker erstmals Denuvo 4.8 aus – und zwar beim Spiel Sonic Forces. Denuvo 4.8 wird laut der Website dsogaming.com ebenfalls von den Spielen Football Manager 2008, Need for Speed Payback, Star Wars Battlefront 2, Injustice 2 und Star Ocean The Last Hope HD Remaster verwendet.

Die Anti-Tamper-Software Denuvo galt bis zum Jahr 2016 als der bis dahin effektivste Kopierschutz für PC-Spiele. Titel wie Just Cause 3 und Fifa 16 wurden auch nach Monaten nicht geknackt. Manche Szenegrößen wie die Gründerin der Crackergruppe 3DM befürchteten sogar, dass es künftig keine Spiele mit knackbaren Kopierschutz mehr geben könnte, sofern sich die Verschlüsselungstechnik in dem Tempo weiter entwickeln würde. Doch schließlich wurde auch Denuvo von findigen Crackern ausgehebelt – seitdem spielen diese mit neuen Denuvo-Versionen Katz und Maus.

Bei einigen Spielen stand Denuvo in der Kritik, die Spielperformance durch eine sehr hohe Anzahl von Prüfabfragen möglicherweise zu verringern – etwa beim Spiel Rime und eben auch bei Assassin's Creed Origins. Nachweisen ließen sich mögliche Performance-Verluste bis dato allerdings nicht. Im Januar 2018 wurde die österreichische Firma Denuvo vom niederländischen Unternehmen Irdeto übernommen, das unter anderem Verschlüsselungssysteme für Pay-TV-Sender herstellt. (mfi)