Ableton Live 10: Neue Version der DAW veröffentlicht

Nach rund fünf Jahren veröffentlicht Ableton heute eine neue Version seiner besonders für Elektronica und Dance Music beliebten Produktions-Software. Wir blicken auf die zahlreichen Neuerungen.

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Ableton Live 10: Neue Version der DAW veröffentlicht

(Bild: Ableton)

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Ableton hat Live 10 veröffentlicht. Auf den ersten Blick scheint sich bei der Digital Audio Workstation (DAW) nicht viel getan zu haben, doch die Berliner Entwickler haben mehr als einhundert Details verbessert und Funktionen erweitert, die die tägliche Arbeit deutlich vereinfachen.

Unter den Neuerungen ragen ein mächtiger Wavetable-Synthesizer und ein Drum-Buss-Plug-in heraus, das speziell Drum-Spuren mit wenigen Klicks zu deutlich mehr Schub verhilft. Überfällig war auch die Möglichkeit, Spurgruppen zu verschachteln, sodass man nun beispielsweise mehrere Kick-Spuren in einer Drum-Gruppe zusammenfassen kann.

Ableton Live 10: Die wichtigsten Neuerungen (19 Bilder)

Wavetable-Synthesizer

(nur Live Suite): Mit zwei Oszillatoren, Dutzenden von vorgefertigten Wavetables, Filtern und einer Modulationsmatrix deckt der Wavetable-Synthesizer ein breites Klangspektrum ab und lässt sich auf der groß gezoomten Anzeige besser bedienen.
(Bild: heise)

Besonders stark profitiert die teurere Suite vom Update. Die Programmierschnittstelle Max for Live wurde nun besser integriert, sodass selbstprogrammierte Effekte und Instrumente besser ins Layout passen und schneller laden. Neu in der Suite mit dabei sind beispielsweise ein Surround-Mixer, verschiedene Drum-Synthesizer und ein LFO-Tool, das Bewegungen in beliebige Parameter bringt, damit sich die Loops nicht mehr so statisch anhören. Gerade wenn es darum geht, per DAW externe Synthesizer zu steuern, bietet die Live Suite wesentlich mehr Möglichkeiten als andere Programme.

Nicht zuletzt hat Ableton die mitgelieferte Library an Sound-Patches und Effekt-Makros deutlich erweitert und die Bedienung des zugehörigen Push-Controllers verbessert.

An anderer Stelle vermissen Musiker jedoch Funktionen, die bei anderen DAWs mittlerweile zum Standard gehören: So kann Live 10 noch immer keine Plug-ins per VST 3 einbinden, was manchmal zu Problemen beim Sidechaining mit VST-2-Plug-ins führt. Pitch-Korrekturen per Melodyne sind bislang umständlich, da Live noch immer nicht die zugehörige ARA-Schnittstelle unterstützt. Auch VCA-Fader-Gruppen oder die Möglichkeit, mehrere Projekte parallel zu öffnen, sucht man vergeblich.

Ableton liefert Live 10 in drei Versionen aus: Die abgespeckte Intro-Variante für 79 Euro bietet für den Einstieg die wichtigsten Funktionen des Hauptprogramms, wurde jedoch stark in der Anzahl der Spuren begrenzt. Sie kann auf die Standard-Version upgedatet werden, die einzeln 349 Euro kostet. Die Suite für 599 Euro bietet vor allem den Vorteil, dass man eigene Instrumente und Effekte mit Max for Live entwickeln und von anderen Anbietern einbinden kann, was die musikalischen Möglichkeiten extrem erweitert, und sogar das Mixen von Videos erlaubt. Zudem liegen der Suite deutlich mehr Instrumente und Effekte bei, sodass sie sich besonders im Zusammenspiel mit dem Push-Controller lohnt.

Die wichtigsten Neuerungen stellt das Computermagazin c't in einem umfangreichen Online-Preview der Beta-Version vor. Einen Test der finalen Version finden Sie in der kommenden c't 5/18, die am 17. Februar in den Handel kommt. (hag)