Neue iPhones: Hardware-Update statt Leistungsdrosselung

Durch "Hardware-Updates" können iPhone X und iPhone 8 es laut Apple "vermeiden", etwa bei schwachem Akku und Kälte abgeschaltet zu werden. Bei älteren iPhones reduziert iOS die Taktrate.

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iPhone X

Im Unterschied zu älteren Modellen soll die verbesserte Hardware des iPhone X ein unerwartetes Abschalten verhindern.

(Bild: dpa, Lino Mirgeler)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Leo Becker

Apple hat bei iPhone X, iPhone 8 und iPhone 8 Plus Hardware-seitige Verbesserungen vorgenommen, die ein unerwartetes Abschalten der Geräte verhindern sollen: Diese “Hardware-Updates” ermöglichten ein verbessertes Power-Management, durch das iOS ein unerwartetes Abschalten “vorhersehen und vermeiden” kann, wie der Hersteller in einem von Ars Technica veröffentlichten Antwortschreiben an US-Politiker erklärt.

Apple antwortete auf die Frage, ob das Unternehmen auch für die jüngsten iPhones eine Leistungsdrosselung plant. Was die von dem Unternehmen angeführten “Hardware-Updates” genau umfassen und wie sich die Hardware in dieser Hinsicht von den vorausgehenden iPhone-Modellen unterscheidet, bleibt vorerst unklar.

Bei älteren iPhone-Modellen von iPhone 6 über iPhone 6s und iPhone SE bis hin zu iPhone 7 reduziert iOS die Taktrate von Prozessor und GPU automatisch, wenn ein unerwartetes Abschalten droht – etwa bei einem schwachen oder leeren Akku sowie in kalten Umgebungen. Diese "Energiesparmaßnahme" hat Apple erst im vergangenen Dezember in Reaktion auf Nutzerbeschwerden über ausgebremste iPhones hin eingeräumt, obwohl sie schon Anfang 2017 mit einem iOS-Update auf ersten Geräten eingeführt wurde.

Das unerwartete Abschalten plagte zahlreiche iPhone-Nutzer im vergangenen Winter.

Ältere iPhones wie das iPhone 5s haben “andere Leistungsanforderungen” an das System und seien deshalb nicht von dem plötzlichen Abschalten betroffen, erklärte Apple außerdem in dem Antwortschreiben an den Vorsitzenden des ständigen Ausschusses für Energieversorgung und Handel. Vier Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses hatten Apple zuvor zur Beantwortung weiterer Fragen rund um die Drosselung bestimmter iPhone-Modelle aufgefordert.

In einem aktualisierten Support-Dokument erklärt Apple inzwischen, “ein moderneres Hardware- und Softwaredesign” ermögliche den neuesten iPhones, den Energiebedarf präziser einzuschätzen. Daher seien die “Auswirkungen der Leistungsverwaltung auf dem iPhone 8, iPhone 8 Plus und iPhone X unter Umständen weniger groß”. Die Kapazität und Höchstleistung der Akkus nehme aber bei allen iPhones im Lauf der Zeit ab, “sodass sie ausgetauscht werden müssen”.

iOS 11.3 räumt Nutzern von iPhone 6, iPhone 6s, iPhone SE und iPhone 7 erstmals die Option ein, die automatisch vorgenommene Drosselung wieder abzuschalten – bis das iPhone erneut unerwartet herunterfährt, dann wird die Taktrate wieder automatisch reduziert. iOS 11.3 soll außerdem kontinuierlich prüfen, inwiefern die Drosselung überhaupt erforderlich ist – und diese damit wohl deutlich weniger im Alltagseinsatz spürbar machen.

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(lbe)