Infraud: Organisierte Cyber-Kriminelle aufgeflogen

13 Festnahmen in sechs Ländern und insgesamt 36 Angeklagte aus 18 Ländern: Die Strafverfolger haben einen transnationalen Ring von Kriminellen ausgehoben, der über die Plattform Infraud Betrügereien und Identitätsdiebstahl organisierte.

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Cyberkriminalität
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Strafverfolger aus den USA und sechs weiteren Ländern haben 13 Personen festgenommen, denen vorgeworfen wird, unter anderem Kreditkarteninformationen gestohlen, damit gehandelt und sie für Betrügereien genutzt zu haben. Neben den USA gab es Festnahmen in Australien, Großbritannien, Frankreich, Italien, Serbien und dem Kosovo. Insgesamt sind 36 Verdächtige aus insgesamt 18 Ländern angeklagt worden.

Alle Verdächtige seien Teil des Infraud-Rings gewesen, erklärte da US-Justizministerium zu der Aktion. Infraud sei die "wirklich erste Adresse für Cyberkriminelle weltweit gewesen. Die im Oktober 2010 von einem 34-jährigen Ukrainer gegründete Organisation, die unter dem Slogan "In Fraud We Trust" operiert habe, sollte erste Anlaufstelle für Kreditkartenbetrug werden; über die Plattform seien gestohlene Kreditkartennummern, Sozialversicherungsnummern, Passwörter oder Finanzinformationen gekauft und verkauft worden.

Durch die Infraud-Aktivitäten seien Banken, Unternehmen und Privatkunden unter anderem mittels gestohlener Identitäten um mehr als 530 Millionen Dollar real geschädigt worden. Das Potenzial der über Infraud initiierten Betrügereien habe bei 2,2 Milliarden Dollar gelegen.

Im Zuge der Ermittlungen haben die Strafverfolger nach eigenen Angaben detaillierte Informationen über die Funktionsweise von Infraud, die Mitglieder und ihre Aufgaben erhalten. Zum März 2017 seien 10.901 Mitglieder bei Infraud registriert gewesen. (jk)