Mit der GeldKarte im Internet bezahlen

Erstmals sind auf der CeBIT marktreife GeldKarten-Terminals für den Heim-PC zu sehen.

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  • Von Daniela Wiegmann
  • dpa

Auf der Suche nach sicheren Bezahlmöglichkeiten für den E-Commerce im Internet ist die alt bewährte GeldKarte wieder ins Gespräch gekommen. Erstmals werden auf der CeBIT marktreife GeldKarten-Terminals für den Heim-PC gezeigt. Die neuen Geräte sind vor allem für das Bezahlen kleinerer Beträge gedacht und sollen nach Angaben der Hersteller überwiegend von Banken vertrieben werden.

Anders als mit der Kreditkarte können Internet-Nutzer ihre Einkäufe mit der GeldKarte anonym und ohne großes Sicherheitsrisiko bezahlen. Online-Händler hoffen durch die neuen Systeme auf den längst erwarteten Schub des E-Commerce in Deutschland.

Lange Zeit war der Einsatz der Geldkarte für den E-Commerce an den strengen Sicherheitsvorschriften des Zentralen Kreditausschuss (ZKA) des deutschen Kreditgewerbes gescheitert. Als erstes Unternehmen nahm der Wormser Hersteller Kobil mit dem Kaan Professional im November vergangenen Jahres diese Hürde. Pünktlich zur CeBIT erhielt auch die Münchner CpayS AG, ein Tochterunternehmen von Giesecke & Devrient, die begehrte Zulassung für seine CashMouse, mit der auch das Aufladen der GeldKarte über das Internet möglich sein soll.

Die im ZKA organisierten Banken hatten die GeldKarte bereits vor Jahren als besonders sichere und zukunftsträchtige Lösung für den E-Commerce gepriesen. Ob sie ihren Kunden die GeldKarten-Terminals kostenlos zur Verfügung stellen werden, ist allerdings noch nicht klar. Im Handel werden die Geräte nach Angaben der Hersteller rund 100 DM kosten. Neben dem Preis wird aber vor allem die Akzeptanz der Nutzer und die Kooperation der Online-Shops über den Erfolg der GeldKarten-Terminals entscheiden. Sie könnten ihren Kunden künftig die Wahl lassen, ob sie per Rechnung, Bankeinzug, Kredit- oder GeldKarte bezahlen wollen. Die GeldKarten-Terminals werden ähnlich wie externe Disketten-Laufwerke oder eine PC-Maus an den Computer angeschlossen. Genau wie beim Bezahlen von Parktickets oder Fahrscheinen per GeldKarte wird der Betrag beim Einkauf im Internet direkt und ohne die Eingabe persönlicher Daten abgebucht.

Schon im Mai sollen die neuen Systeme allerdings Konkurrenz durch eine noch unkomplizierte Methode bekommen: Dann will das österreichische Unternehmen paysafecard.com mit seiner Lösung nach dem Vorbild von Telefonkarten auf den deutschen Markt kommen. Ab Mai sollen die Karten im Wert von 50, 100 und 200 Mark an Lotto-Annahmestellen, Kiosken und Tankstellen zu kaufen sein. Auf der Karte muss der Käufer nur eine PIN-Nummer freirubbeln, mit der er seine Ware im Internet bezahlt. Bereits jetzt hat das Unternehmen nach eigenen Angaben in Deutschland 60 Online-Shops als Kooperationspartner gewonnen.

Daneben hat sich auch das Bezahlen via Telefonrechnung oder Girokonto schon bei mehreren Online-Händlern verbreitet. Bei dieser Methode registriert sich der Nutzer anhand von Name und Bankverbindung. Um sicherzustellen, dass er das richtige Konto angegeben hat, bekommt er in einem nächsten Schritt einige Pfennig auf sein Konto überwiesen. Im Verwendungszweck dieser Überweisung steht eine Geheimzahl als Zugangskennung. Alle diese Bezahlmöglichkeiten haben jedoch eines gemeinsam: Sie sind nur für kleinere Geldbeträge gedacht. Ein neues Auto lässt sich also auch in Zukunft nicht ohne weiteres im Internet bezahlen. (Daniela Wiegmann, dpa)/ (ad)