Cloud Native Computing: Whitepaper-Projekt soll Serverless Computing vereinheitlichen

Die Cloud Native Computing Foundation will mit einem Leitfaden Orientierung in die Serverless-Landschaft bringen. Ein Projekt erläutert Grundlagen, Techniken, Tools und Anwendungsfälle für fortgeschrittene Cloud-Native-Applikationen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Bitkom: Mehrheit deutscher Unternehmen nutzt Cloud
Lesezeit: 2 Min.

Die Arbeitsgruppe Serverless der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) – einer Industrievereinigung für Cloud Computing unter dem Dach der Linux Foundation – hat einen Leitfaden zu Serverless Computing veröffentlicht. Die als Whitepaper auf GitHub bereitgestellte Dokumentation soll dabei helfen, zeitgemäße Techniken des Cloud Native und des Serverless Computing zu definieren, einzuordnen, zu bewerten und vorhandene Produkte und Techniken zu versammeln. Das teilte die CNCF in einem Blogbeitrag mit.

An dem Whitepaper waren Autoren zahlreicher der CNCF verbundener Unternehmen beteiligt, darunter Google, Docker, Red Hat, IBM und Oracle. In der CNCF sind wichtige Vertreter der IT-Branche zusammengeschlossen, die mit Cloud Computing und speziell Containern zu tun haben. Gewissermaßen ein Gründungsprojekt der Foundation war die Version 1.0 von Googles Cloud-Management-Suite Kubernetes, die seitdem auch unter Betreuung der CNCF steht.

Die CNCF ist keine normierende Institution, die Verfahrensweisen vorschreibt, sondern soll Projekte des Cloud-Umfelds in Sinne eines gemeinsamen Verständnisses aller Beteiligten voranbringen. Mit dem Whitepaper und dem Projekt Landscape (das aktuelle Cloud-Projekte und -Techniken aufzählt und einordnet) wird demzufolge weniger eine Vorgabe für die Nutzung von Serverless Computing gemacht, sondern die Initiative ist eher als Bemühung zu verstehen, eine De-facto-Alltagstauglichkeit der vielen Tools und Techniken im Cloud-Umfeld zu erzielen.

Cloud Native Computing beschreibt demnach vor allem die Konzeption, die Entwicklung und den Betrieb (Deployment) von Anwendungen für eine und in einer Cloud, ohne bei Funktionen, Skalierung oder Sicherheit auf eine traditionelle Serverarchitektur Rücksicht zu nehmen. Die CNCF sieht Serverless Computing als nächsten logischen Schritt in der Weiterentwicklung dieses Ansatzes.

Allerdings ist das Wort Serverless dabei etwas irreführend, da selbstverständlich weiterhin physische Server-Systeme und auf Softwareseite Serverprozesse involviert sind (die in der Verantwortung des Cloud-Betreibers liegen). Die Bezeichnung "Functions as a Service" kennzeichnet das Verfahren besser: Anwendungen sind in ihre Funktionen zerstückelt, die selbst ohne Server-Verwaltung verteilbar, skalierbar und universell nutzbar sind – unabhängig von der Architektur, der aktuellen Datenlast oder dem Datenumfang. (tiw)