"Zerstörerischste Cyber-Attacke": USA und Großbritannien beschuldigen Russland für NotPetya

NotPetya war 2017 neben Wannacry eine der großen Cyberattacken mit Kryptotrojanern. Nun haben sowohl die USA als auch Großbritannien offiziell das russische Militär als Täter beschuldigt. Es habe sich um einen Angriff auf die Ukraine gehandelt.

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"Zerstörerischste Cyber-Attacke": NotPetya laut den USA und Großbritannien russischer Angriff
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Die Regierungen der USA und von Großbritannien haben nun offiziell das russische Militär beschuldigt, für die große Cyberattacke mit der Malware NotPetya verantwortlich zu sein. Das Weiße Haus erklärte, Russland habe damit "den zerstörerischesten und teuersten Cyberangriff der Geschichte" verantwortet. Der sei Teil des anhaltenden Versuchs des Kreml, die Ukraine zu destabilisieren. das britische Außenministerium ergänzte, die Attacke zeige die Missachtung der ukrainischen Souveränität und habe europaweit Hunderte Millionen Pfund gekostet. Die USA kündigen "internationale Konsequenzen" an und die Briten versichern, sie und ihre Alliierten würden bösartige Cyberaktivitäten nicht tolerieren.

Ende Juni 2017 hatte die Malware NotPetya vor allem Unternehmen in der Ukraine und in Russland aber auch anderen Staaten getroffen. Ersten Berichten zufolge hatte es sich um einen Erpressungstrojaner gehandelt, mit dem die Täter an Geld kommen wollten. Rasch hatte sich aber die Einschätzung verbreitet, dass das eine Täuschung war – so waren die angerichteten Schäden gar nicht zu beheben. Die Angreifer hatten eine Software für Unternehmen genutzt, die in der Ukraine Steuern zahlen. Die Ukraine, die im Osten des Landes gegen von Russland unterstützte Separatisten kämpft, hatte schon früh das Nachbarland hinter dem Cyberangriff vermutet.

Getroffen wurden durch den Angriff auch einige weltweit tätige Konzerne, die in der Ukraine Geschäfte machen. Bei der wohl am massivsten getroffenen dänischen Reederei Maersk verursachte NotPetya offenbar Schäden in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro. Die IT-Abteilung des Konzerns musste innerhalb von zehn Tagen große Teile der Computer-Infrastruktur neu aufsetzen – Mitarbeiter waren unterdessen gezwungen, komplett analog zu arbeiten. Auch der US-Pharmakonzern Merck und das US-Logistikunternehmen Fedex erlitten teils herbe Verluste. Ersten Berichten nach Beginn der Attacke zufolge waren auch russische Unternehmen wie Rosneft und Bashnef Opfer der Attacke.

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(mho)