High-Tech-Kleidung unterstützt Wearables

Neue textile Materialien, die sowohl elektrische Leitfähigkeit besitzen als auch flexibel und atemfähig sind, ebnen den Weg für bequeme High-Tech-Kleidung. Die soll Wearables mit Strom versorgen und Fitness-Sensoren unterstützen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Google Glass

Neue Textile-Materialien können künftig Wearables mit Strom versorgen.

(Bild: dpa, John G. Mabanglo)

Lesezeit: 1 Min.

Leitfähige Vliesstoffe ermöglichen angenehme Kleidung, flexibel und luftdurchlässig, die zudem tragbare elektronische Geräte, die Wearables unterstützen kann. So könnte beispielsweise ein Anzug mit Solarzellen direkt smarte Devices sowie Sensoren mit Strom versorgen. Forscher der Universität Bayreuth, der Donghua University in Shanghai und der Nanjing Forestry University haben gerade derartige Vliese entwickelt und vorgestellt.

Prof. Dr. Andreas Greiner und Prof. Dr. Seema Agarwal an einer Anlage zum Elektrospinnen. Im Gegenlicht sind die dünnen Fasern zu erkennen, aus denen das Vlies gebildet wird.

(Bild: Christian Wißler)

Die Wissenschaftler haben nicht etwa Metalldrähte in bereits fertige Textilien eingezogen, sondern stattdessen das klassische Elektrospinnen modifiziert, mit dem bereits seit Jahren Vliesstoffe erzeugt werden. Kurze gesponnene Polymerfasern und geringe Mengen winziger Silberdrähte mit Durchmessern von nur 80 nm werden in einer Flüssigkeit gemischt, abfiltriert, getrocknet und erhitzt. Das dabei entstehende stabile Vlies hat in einigen Fällen sehr hohe elektrische Leitfähigkeit bewiesen. Zudem sind diese Stoffe luftdurchlässig, was der natürlichen Hautatmung entgegenkommt.

Derartige Kleidungsstücke könnten nicht nur Smartphones, Datenbrillen oder andere Wearables über den Stoff aufladen. In den Stoff eingearbeitete Sensoren könnten direkt wichtige Daten zu Fitness und Gesundheit übertragen.

Die neuen Textilien lassen sich ebenso für Armaturen und Autositze oder in Flugzeugen einsetzen, erklärt Prof. Dr. Andreas Greiner, von der Uni Bayreuth. In aktuellen Forschungsarbeiten werde der neue Vliesstoff zudem als Elektrode in mikrobiellen Brennstoffzellen ausprobiert. (agr)