c't zockt Spiele-Review: Rust

Beim Multiplayer-Survival-Spiel Rust gibt es nur ein Ziel: überleben! Nach vier Jahren Entwicklung im Early-Access-Bereich von Steam ist Rust nun offiziell für Windows, macOS und Linux verfügbar.

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c't zockt Spiele-Review: Rust
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Rudolf Opitz
Inhaltsverzeichnis

Vier Jahre als Early-Access-Spiel und über fünf Millionen Mal verkauft: Rust gehört zu den frühen und sehr erfolgreichen Survival-Spielen. Die – ich zögere zu schreiben: – Handlung ist einfach und bekannt: Der Spieler wacht nackt am Strand einer Insel auf und muss sich mit Kleidung, Nahrung, Werkzeugen und Waffen versorgen, um zu überleben.

Rust stammt von den Facepunch Studios aus England, dessen Chef der durch die Sandbox Garry's Mod bekannt gewordene Entwickler Garry Newman ist. Anfangs als Ableger des Zombie-Spiels DayZ geplant, startete Newman die Rust-Entwicklung neu – diesmal ohne Zombies. Als Computer-generierte Gegner gibt es Bären, Wölfe und einige NPCs (Non Player Character) wie einen alles abknallenden Hubschrauber-Piloten und einen verrückten Wissenschaftler.

Die gefährlichsten Gegner sind aber andere Spieler: Rust ist ein reines Multiplayer-Spiel; man muss sich auf einem der zahlreichen Server im Netz (offiziell und Community) einloggen oder selbst einen Server installieren. Auf den meisten Servern kämpfen die Spieler gegeneinander (PvP) und sind in der Regel nicht zimperlich.

Die aktuelle Version nutzt die Unity5-Engine und gefällt mit ansprechender Grafik. Gelände, Flora und die zahlreichen auf der Insel verteilten Gebäude laden den Anfänger zum Erkunden ein. Tiere, deren Animation in den Beta-Versionen noch sehr krude wirkte, bewegen sich viel flüssiger (im Fall von Bären manchmal schon fast zu flüssig), allerdings immer noch nicht natürlich.

Rust (47 Bilder)

Rust beginnt Survival-typisch: Die Spielerin oder der Spieler muss sich nackt, nur mit einem Stein und einer Fackel bewaffnet, durch die Wildnis schlagen.

Eine Hauptbeschäftigung ist das Sammeln von Ressourcen, auch wenn vieles in der Rust-Spielewelt nur Fassade und nicht aufheb- oder abbaubar ist. Mit dem im Zusammenhang von Rust und anderen Survival-Games oft zitierten Minecraft ist es nicht vergleichbar. Loot findet man nur in speziellen Kisten und Koffern sowie beim Zerdeppern von Fässern. Mit dem gewonnenen Material baut man sich aus vorgegebenen Elementen ein eigenes Domizil und stattet es mit Lagerfeuer, Schmelzofen und verschiedenen Werkbänken aus. Ein abgelegter Schlafsack oder ein Bett dient wie üblich als Spawnpunkt im Todesfall.

Eine Besonderheit der Rust-Eigenbauten: Mit der Zeit verfallen die Elemente abhängig vom verwendeten Material. Man muss also Wände, Dächer und Treppen ständig reparieren oder mit haltbarerem Material wie Stein und Metall aufwerten, denn sonst fällt das schöne Eigenheim in sich zusammen. Mit einem speziellen Schrank ist das Instandhalten weniger aufwendig.

Spielt man auf einem friedlicheren PvE-Server, lassen sich die Baufunktionen in Ruhe ausprobieren und die POIs (Points of Interest) erkunden. Auf die Ernährung und passende Kleidung muss man zwar achten, doch zum Essen findet man fast immer Pilze und mit etwas Glück auch Kürbisse. Beides erhöht die Gesundheit und verringert den Flüssigkeitsbedarf, sodass man kaum trinken oder sich mit Bandagen oder Medipacks heilen muss. Mit der Ausdauer gibt es auch keine Probleme – praktisch wäre eine feststellbare Rennen-Taste.

Nach einigen Stunden Spiel wird das langweilig: Gebäude wiederholen sich, ebenso das ständige Zerkloppen von Fässern. Es fehlt an Motivation, andere Spielfunktionen wie Nahrungsmittelanbau zu nutzen oder Wassersammler zu craften. Auch mehr Wetteränderungen wären nett.

Auf PvP-Servern stirbt man dagegen alle zwei Minuten und wacht ausgeraubt wieder auf. Zum Bau einer Hütte kommt man meist nicht und wenn, dann wird sie ruckzuck von anderen Spielern in Schutt und Asche gelegt – hier ist hohe Frust-Resistenz gefragt. Am besten spielt man in diesem Krieg jeder gegen jeden gemeinsam mit Freunden: verlässliche Verbündete erhöhen die Überlebenschancen beträchtlich.

Obwohl Rust offiziell verfügbar ist, verspricht Facepunch Studios monatliche Updates mit Änderungen und neuen Elementen: So sollen Farming und das Inventar (Rucksäcke, Gewichtslimits) verbessert, Elektrizität und Fahrzeuge hinzugefügt werden. Rust ist für rund 32 Euro auf Steam erhältlich.

Einen Eindruck von der Rust-Landschaft, dem Crafting und dem – einigermaßen – friedlichen PvE-Spiel vermittelt unser c't zockt LIVE Let's Play:

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